Joe Rogan Podcast #1791: Sadhguru über das verlorene Konzept des Himmels // Audio + Video (plus persönliche Erfahrung)

Joe Rogan Sadhguru

Intro: Joe Rogan x Sadhguru

Nachdem Sadhguru bei Trevor Noah und bei Hot 97 vorbeigeschaut hat, war er auch beim weltweit größten aller Podcaster, bei der Joe Rogan Experience, wobei die Experience heute eindeutig mal auf Joe Rogans Seite lag, ich gehe nicht davon aus, dass er wusste, wer ihn da überhaupt besuchen kommt. Er bekam im Laufe des Gespräches aber eine Ahnung und das war für mich sehr interessant zu sehen.

Ich predige Sadhgurus Inhalte ja schon seit sehr langer Zeit, habe wie gestern bereits berichtet vor zwei Jahren auch das Inner Engineering Programm mitgemacht. Es gab damals ein Pandemie-Special, ich habe nur 80€ oder so bezahlt, heute kostet das gesamte Programm 115€, was aber einfach mal die beste Investition aller Zeiten ist, weil man direkt in sich und sein Wellbeing investiert. Man lernt einfach so unheimlich viel in dieser Zeit, pure wisdom was auf einen einprasselt, von daher empfehle ich erneut, vorher das Buch gelesen zu haben. Parallel zu diesem Kurs habe ich mich auch in andere Richtungen weitergebildet, die WHUDAT-Leser werden sich vielleicht gewundert haben, aber inzwischen dürfte auch der Letzte verstanden haben, was ich da eigentlich die ganze Zeit gemacht habe.

Ich habe sehr viele Inspirational Speaker kennengelernt, habe unzählige Stunden an Youtube-Videos zu unterschiedlichsten Themen im Bereich von Consciousness, Awareness, Spiritual Awakening, Meditation und Yoga (also die philosophische Lehre, nicht (nur) die sportliche Betätigung, die der Westen daraus im Laufe der letzten Jahrzehnte gemacht hat) konsumiert. Ich habe neue Spiritual Teachers kennengelernt, habe andere wieder von meinem Radar entfernt (oh wie Russel Brand doch nervt!) und habe mir so im Laufe der Jahre meine kleine Awareness/Consciousness-Spielwiese aufgebaut und immer weiter gepflegt. Begleitet von viel Spott und Gelächter von Außenstehenden ohne einen Bezug zu diesen Themen, aber auch begleitet von viel Beifall von Gleichgesinnten, die ebenfalls auf ihrer persönlichen Reise unterwegs sind und sich zwischendurch gewundert haben, wie schnell ich vorankomme. Ich selbst bin auch erstaunt darüber, was für Fortschritte ich seit 2016, ganz besonders aber seit Ende 2019 gemacht habe. Mit dieser Entwicklung hätte ich niemals gerechnet, es gibt aber auch ganz klare Gründe dafür: ich war vorher ziemlich am Arsch. Also so wirklich. Und deshalb heute mal wieder ein paar persönliche Worte.

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Für Social Media. Zum Angeben für die Außenwelt.

Nach außen sah das alles immer sehr fancy aus, so von wegen erfolgreicher Blogger aus Kiel am Dauerreisen. Jede Firma, jeder Konzern arbeitete mit mir zusammen. L’Oreal ölte mir den Arsch ein, Coca-Cola sponserte meinen nächsten USA-Trip, ich war im Jahr 2012 vier Mal in Los Angeles, immer nur für ein paar Tage. Ich war in den letzten 10 Jahren vier oder fünf Mal auf den fucking Malediven und ich habe bis auf für den Flug niemals dafür bezahlen müssen, selbst die Verpflegung war inklusive. Im schlimmsten Fall wurde ich für meine Berichterstattung sogar noch bezahlt. Ich kaufte mir meinen ersten Mercedes mit noch nicht einmal 40 Jahren, den Zweiten dann zwei Jahre später. Dann das Winterdomizil im Luxus-Badeort Marbella, so beschrieb es jedenfalls der Boulevard jüngst, auch schon sechs Jahre her. Gesponserte Kreuzfahrten, Einladungen zu Champions-League Finalspielen, auch wenn ich immer meine Co-Blogger geschickt habe. Hatte selbst nie Bock auf Fußball, schon gar nicht mit Massen in Stadien. Einladungen zu allen möglichen Konzerten und Festivals, auf einer Party in L.A. mit A$AP Rocky und Frank Ocean gechillt. Dazu die 15 Jahre jüngere Model-Freundin, ehemalige Miss Jakarta, wunderhübsche Asiatin. Zwei Jahre Sex wie in Pornos, poshy oberflächlicher Marbella Nightlife Yachthafen superdeluxe Pimmelstyle, das Champagnerglas war quasi mit meiner Handfläche verwachsen. Ich hatte Alles, was ich mir in unreifen Träumen über ein erfülltes Leben nur hätte vorstellen können. Sogar mehr. Im Grunde wollte ich ja immer nur eine Hängematte irgendwo im Süden, ein paar Menschen die mich verstehen, einen Hund und meine Ruhe. Das das dann so ausarten musste, ja nun. Ich liess mir das alles gefallen, gerade für Social Media. So zum Angeben, für die Außenwelt. Und natürlich für mein Ego.

Aber innerlich leer. Ich war ziemlich am Ende, mein Intellekt hat sich über einen Zeitraum von fast 10 Jahren sukzessive gegen mich gerichtet. Mein Geist hatte mich im Griff, ich war zu der Zeit wirklich so naiv zu glauben, dass ich meine Gedanken sei. Ich habe mich mit ihnen identifiziert, ich war angetrieben von dem Leben was ich lebte und nichts war jemals genug, erst recht nicht ich mir selbst. Also noch einmal Malediven. Und noch eine neue Uhr. Denn wenn ich die Uhr habe, dann fühle ich mich bestimmt glücklich, so wie Sido es immer sagt. Und kaum hast Du die Uhr angelegt überlegst Du schon, welche noch besser aussieht. Dass ich mit diesem dann doch eher dümmlichen State of Awareness irgendwann einmal so richtig auf die Schnauze fliegen würde, das konnte ich glücklicherweise gerade noch so erkennen.

Ende 2019 kippte die Stimmung

Im September 2019 trennte ich mich von meiner damaligen Freundin. Einen Monat später verkaufte ich meine Wohnung in Kiel, sie war schon länger gelistet, ich wartete aber auf Käufer, die nicht handeln wollten; hatte ja keinen Zeitdruck. Den hat man übrigens nie, es sei denn, man macht ihn sich künstlich. Zurück in Marbella bezog ich dann eine neue Wohnung, etwas weiter außerhalb, ganz weit weg vom Yachthafen und all den überteuerten Plastikfugen-Clubs. Ich hatte noch eine kurze Affaire, schon wieder eine 15 Jahre jüngere Frau, dieses Mal eine Nigerianerin. Also ich fand sie schöner als Beyoncé und sie war auch wirklich lieb und alles, aber ich konnte doch nicht schon wieder den gleichen Fehler machen?! Irgendwo las ich zu dieser Zeit, dass das Universum einen immer wieder in dieselbe Falle locken würde, bis man es dann irgendwann einmal versteht. Und ich entscheid mich, jetzt endlich mal verstehen zu wollen. Endlich mal wieder ohne Weed einschlafen zu können. Endlich mal wieder ohne hässliche Gedanken auf mich und die Welt in den Tag starten zu können. Endlich mal wieder aus vollem Herzen und ganz ehrlich lachen zu können, ohne dass es dafür jemand anderem schlecht gehen musste. Endlich mal wieder kein Hater sein, der die Schuld ausschließlich bei anderen sucht, der sich als Opfer der Umstände sieht, der von der Welt nicht verstanden, dafür von ihr umso mehr gescholten wird, ohne dass er auch nur das Geringste dafür kann.

Perfektes Timing

Und dann sah ich das erste Sadhguru-Video, Januar 2020. Und auch wenn ich schon seit geraumer Zeit meditierte, erst jetzt begann ich, den ganzen Kasperkram namens Leben wirklich zu verstehen. Weisheiten, die ich schon immer in mir trug, denen ich aber nie genug Aufmerksamkeit schenkte. Das Buch, der Kurs, all die Stunden/Tage/Wochen/Monate der Recherche, die für Viele von außen vermutlich sehr einsam rübergekommen sein dürften. Ich musste halt einfach erstmal wieder meinen Geist straight kriegen. Während einer Virus-Pandemie, mit Schwurblern innerhalb der Familie und im engsten Freundeskreis, die man trotz härtester Versuche einfach nicht überzeugen konnte (weshalb ich da übrigens so sensibel bin). Im Juni des letzten Jahres dann tatsächlich mein Spiritual Awakening Moment, also ganz in echt mit scheinbar grundlosen Tränen, die aus den Augen geschossen kommen und der ganz klaren Erkenntnis, dass im Universum tatsächlich Alles eins ist.

Ohne Sadhgurus Weisheit (und ohne Eckhart Tolle und Deepak Chopra und Alan Watts und Wim Hof undundund), ohne Inner Engineering würde ich vermutlich heute noch mit gelackmeierter Frise und ohne Socken im Lederschuh am oberflächlichsten aller Yachthäfen (Puerto Banus) sitzen, Champagner saufen und meine 15 Jahre jüngere Freundin fragen, ob ihre Freundin nicht auch mal wieder mitkommen möchte und vielleicht noch eine Dritte, die filmt. Und ich würde mit noch leicht einem Sitzen aufwachen, laut über die vergangene Nacht lachen, allen Freunden mit Fotos beweisen, dass ich schon wieder und sowieso für immer der Geilste bin und würde dabei so tun, als sei ich glücklich. Stattdessen habe ich jetzt aber wirklich einfach nur die Hängematte im Süden, ein paar Menschen die mich verstehen, einen Hund und meine Ruhe. Und ich muss jetzt endlich nicht mehr so tun.

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Und dafür kurz mal Danke an diesen Homie hier:

Sadhguru on the Lost Concept of Heaven:

Joe Rogan Experience #1791 – Sadhguru:

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