WHUDAT in Palma de Mallorca (27 Pictures)

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Bierkönig, Ballermann, Jürgen Drews oder Sangria aus Eimern saufen, das sind nur eine von vielen Assoziationen, die man mit Mallorca verbindet. Seit Jahren fliegen wir, ob jung oder alt, auf der Suche nach ein wenig Sonne und Strand die kurze Strecke auf die spanische Insel.

Umso überraschter waren wir dann, als uns vor Kurzem eine Einladung des mallorcinischen Tourismusverband erreichte, die Hauptstadt der kleinen Insel mal im Winter zu besuchen. Doch was macht man zu dieser ungemütlichen Jahreszeit in einer Region, an der man eigentlich nur am Strand liegen und im Meer plantschen möchte. Auch wenn Mallorca im Süden liegt, war uns von vorne herein klar, zum Baden werden wir sicherlich nicht kommen. Also Sachen gepackt, rein in den Flieger und knappe zwei Stunden später bei frühlingshaften Temperaturen ein eigenes Bild von Palma de Mallorca machen. Mit dabei waren unter Anderem Catharina, Philipp, Anja & Maike. Aber der Reihe nach…

whudat_mallorca_11Dank dieses Feuerspuckers haben ich jetzt ein Branding auf meinem iPhone. Danke!

Jedes Jahr wird hier im Januar das sogenannte “Fiestas de Sant Sebastià” gefeiert. Ein mehrtägiges Straßenfestival mit jeder Menge Feuerwerk, Konzerten und Parties. Startschuss der Feierlichkeiten fällt dabei mit dem “Correfoc”, gehört zu den größten Feiertagen Kataloniens und ist ein irrwitziger Feuerlauf über die Rambla, die Calle Uniò bis zur Plaza Joan Carles I. Vergleichbar mit einem Karnevalsumzug in Köln inklusive Silvester in Kreuzberg. In der Nacht der Feuerteufel jagen verkleidete Mallorciner durch die Gassen und versprühen vor lauter “Freude” die Menschenmassen mit jeder Menge Feuerwerk und Funkenschlag. Abschluss findet der “Correfoc” unter tosendem Lärm auf dem Markplatz auf der sich alle Feuerteufel vereinen und eine regelrechte Funkenflut entfachen.

Nach so viel Drama eignet sich zum Krafttanken ein Besuch im Restaurant “Aromata”, welches dem Sternekoch Andreu Genestra im Stadtzentrum von Palma gehört und gehobene mallorquinische und mediterrane Kochkunst miteinander verbindet. Genestra ist gerade einmal 31 (!) Jahre jung und besitzt zwei mit dem Michelin Stern ausgezeichnete Restaurants, braut sein eigenes Bier, produziert sein eigenes Olivenöl und natürlich auch seinen eigenen Wein. Und wenn er sonst mal nichts zu tun hat, moderiert er auch noch seine eigene Radiosendung. Easy. Ein Großteil der Lebensmittel werden in einem 5000qm großen Garten exklusiv für das “Aromata” angebaut. Wie das Ganze dann schmeckt, kann man sich ungefähr wie folgt vorstellen:

whudat_mallorca_6Brotkuchen!

whudat_mallorca_12Petersfisch mit Kürbis und Fenchel.

Harter Cut. Sollte man kaum glauben, aber Palma hat sogar ein ziemlich sehenswertes Museum zu bieten. Das “Es Baluard”-Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst hat neben zahlreichen Werken von Miquel Barceló und Calder o Margaritte auch Werke von Pablo Picasso und Joan Mirò.

whudat_mallorca_9Der Italiener (The Cow) von Bernardí Roig.

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whudat_mallorca_15Comics von Mirò.

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Kleiner Geheimtipp für ein preiswertes und verdammt gutes Mittagessen ist das Restaurant Patrón Lunares im Stadtteil “El Jonquet”. Neben vorzüglichen Tappas und der Guacamole ist hier vor allem der Burger auf der Tageskarte zu empfehlen.

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whudat_mallorca_2Guacamole, welche man sich am Tisch direkt frisch zubereitet.

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whudat_mallorca_13“Patrons Burger: Beef Sirloin on black beer bread with tomato, oak leaf lettuce, cheddar cheese, sweet beacon & fried onion.” Yummy!

Nach einem Streifzug durch die Altstadt bricht auch schon wieder der Abend an und spätestens dann zieht es die meisten Palma Touristen in die Kneipen. Geht aber auch anders. Wieso nicht mal ins Ballett?! Zugegeben, ich war Anfangs auch etwas skeptisch, aber betritt man erst mal den prunkvollen Saal des “Teatro Principal”, sind die anfänglichen Zweifel schneller verflogen als das erste Bier im Bierkönig. Zu sehen gab es “Alicia en el País de la Maravillas” (Alice im Wunderland).

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Wer dann noch nicht genug gesehen hat der macht noch einen kurzen Abstecher zum historischen Gebäude “la Lonja”, welches früher als Handelsumschlagsplatz genutzt wurde und heute zum Beispiel die Ausstellung “Sombras” von Christian Boltanski beheimatet. Hierbei werden mithilfe von Lichtprojektionen kleine Figuren zu großen Schatten.

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Hotspot Nummer Eins in Palma de Mallorca ist zweifelsfrei die Kathedrale La Seu. Ursprünglich 1306 gebaut, beeindruckt ihr Innenleben vor allem durch die unterschiedlichen Baustile. Während anfangs der gothische Baustil klar im Vordergrund stand, fanden mit der Zeit auch Einflüsse des Barock und des Klassizismus ihren Platz. Sogar Anton Gaudí und Miquel Barceló wirkten an Restaurierungsarbeiten mit.

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Bevor die städtischen Festlichkeiten am Abend ihren Höhepunkt finden sollten, ging es zum Lunch in das Hotel Cort. Das im Sommer 2013 eröffnete Hotel ist vor allem für seine Tappas in Form von Ceviche und Thunfisch-Tartar eine beliebte Anlaufstelle für Feinschmecker. Definitiv einen Besuch wert!

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whudat_mallorca_8Stockfisch auf Kartoffel.

Zum Beginn der “Fiestas de Sant Sebastià wird auf der Plaza Mayor ein “fogueros”, großes Lagerfeuer, entzündet. Anschließend werden auf sämtlichen Plätzen der Stadt Barbecue Grills aufgestellt, um die sich sämtliche Einwohner der Stadt scharen, ihr eigens mitgebrachtes Fleisch grillen und bei einem guten Wein miteinander anstoßen. Großartige Idee!

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whudat_mallorca_16Philip von Reisedepeschen aka unser Grillmeister.

Noch bevor wir am nächsten Tag leider wieder die Heimreise antreten müssen, ist uns klar, das Palma de Mallorca soviel mehr zu bieten hat, als nur Bier liegend am Strand zu liegen. Das kulturelle Angebot dieser kleinen Stadt ist wirklich beachtlich und abwechslungsreich. Wer also auf der Suche nach einem entspannten Städtetrip abseits der europäischen Metropolen ist, der sollte spätestens jetzt Palma auf dem Schirm haben.

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[Vielen Dank an Fundación Turismo Palma de Mallorca und das Hotel HM Jaime III.]

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