Schuldig gesprochen: Urteil im Diddy Prostitutions-Prozess – Freispruch bei schweren Anklagepunkten
Nach knapp 30 Verhandlungstagen und mehreren Wochen voller dramatischer Zeugenaussagen, belastender Videos und prominenter Randfiguren wie Kanye West, ist am 2. Juli 2025 in Manhattan ein Urteil im Fall Sean „Diddy“ Combs gefallen. Die Jury sprach den Musikmogul in zwei Punkten schuldig, während sie ihn von den schwersten Vorwürfen freisprach. Das Strafmaß steht noch aus, doch der Fall ist schon jetzt eines der aufsehenerregendsten Justizdramen der amerikanischen Popkultur. Schuldig gesprochen: Urteil im Diddy Prostitutions-Prozess – Freispruch bei schweren Anklagepunkten.
Diddy Prozess Urteil – Teil-Schuldspruch: Zwei von fünf Anklagepunkten bestätigt
Die Geschworenen befanden Diddy in zwei Anklagepunkten für schuldig: Er habe in zwei Fällen den Transport zur Ausübung von Prostitution ermöglicht, darunter auch gegenüber seiner Ex-Partnerin Cassie Ventura und der Zeugin „Jane“. Damit bestätigte das Gericht zumindest einen Teil der Vorwürfe, die Diddy über Jahre hinweg immer wieder in der Öffentlichkeit bestritten hatte.
In den drei anderen Punkten – darunter die besonders schwerwiegenden Anklagen wegen Sexhandels mit Gewalt, Zwang oder Betrug sowie die mutmaßliche Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung (RICO-Verschwörung) – wurde Diddy freigesprochen. Laut seiner Verteidigung habe es keine Beweise dafür gegeben, dass Mitarbeiter oder Bodyguards aktiv an strafbaren Handlungen beteiligt waren.
Keine Aussage von Diddy – doch seine Worte bleiben hängen
Diddy selbst entschied sich gegen eine Aussage vor Gericht. Stattdessen ließ er seine Verteidigung durch gezielte Chatnachrichten argumentieren, die auf einvernehmliche Beziehungen hinweisen sollten. Als das Urteil fiel, richtete er dennoch das Wort an den Richter und sagte: „Mir geht’s super, danke, Euer Ehren. Sie machen einen großartigen Job.“
Eine Geste, die viele als kalkulierten Image-Move deuten. Denn trotz des Teilfreispruchs bleibt das Urteil ein erheblicher Schlag für Combs – und seine Marke. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie hoch das Strafmaß angesetzt wird. Für jeden der beiden Schuldsprüche drohen ihm jeweils bis zu zehn Jahre Haft.
Belastende Beweise: Videos, Drogenfunde und emotionale Aussagen
Der Prozess war geprägt von schwer verdaulichem Material. In mehreren Videoausschnitten, die unter Verschluss bleiben und nur der Jury gezeigt wurden, war Diddy mit verschiedenen Frauen bei sogenannten Freak-Off-Sessions zu sehen. Zusätzlich gab es stundenlange Chatprotokolle und Zeugenaussagen, die auf systematische Organisation dieser Treffen hinwiesen.
Auch die Funde bei einer Hausdurchsuchung belasteten Diddy. Neben MDMA, Ketamin und über 900 Flaschen Gleitgel wurden auch mehrere Schusswaffen gefunden – letztere jedoch legal und im Sicherheitsraum verstaut. Mehrere Ex-Assistenten sagten unter Immunität aus und beschrieben eine toxische Arbeitskultur mit Drogenbesorgungen, nächtlichen Abrufdiensten und psychischem Druck.
Diddy Prozess Urteil – Verteidigung kündigt mögliche Berufung an
Obwohl Diddy bei den gravierendsten Vorwürfen freigesprochen wurde, bleibt seine Verteidigung bei ihrer Linie: Es habe sich um einvernehmliche, wenn auch unkonventionelle Beziehungen gehandelt. Der Anwalt des Rappers kritisierte nach dem Urteil, dass die Staatsanwaltschaft „kein einziges klares Beweisstück“ für eine kriminelle Verschwörung vorgelegt habe.
Schon kurz nach der Urteilsverkündung kündigten Diddys Anwälte an, eine mögliche Berufung zu prüfen – vor allem, wenn das Strafmaß aus ihrer Sicht überzogen ausfällt. Ein Antrag auf Kaution in Höhe von 1 Mio. US-Dollar wurde gestellt, der Richter hat darüber noch nicht entschieden.
Wie geht es weiter? Das Urteil ist gesprochen, das Nachspiel folgt
Das Strafmaß soll in den kommenden Tagen verkündet werden. Beobachter erwarten eine mehrjährige Haftstrafe, auch wenn sich das genaue Ausmaß erst nach Abschluss der Beratungen zeigen wird. Die Jury hat ihre Arbeit getan – doch das öffentliche Interesse am Fall bleibt bestehen.
Die Frage, ob Diddy endgültig gefallen ist oder sich, wie so oft in der Popkultur, ein spätes Comeback sichern kann, bleibt offen. Sicher ist: Dieses Urteil markiert einen tiefen Einschnitt – für den Mann, seine Karriere und das gesamte Bild von Macht und Missbrauch in der amerikanischen Musikindustrie.
Hier der gesamte Prozess zum Nachlesen: Tag 1, Tage 2-7, Tage 8-10, Tage 11-13, Tage 14-19, Tage 20-28.