The Roots…
… gestern Abend bei TV Total. Was für eine Band. Weitere Bilder hier. War klar, dass „I don´t care“ die nächste Single wird. Die Jungs sind übrigens am 03.12. in Berlin und am 04.12. in Hamburg. Will jemand mit?
… gestern Abend bei TV Total. Was für eine Band. Weitere Bilder hier. War klar, dass „I don´t care“ die nächste Single wird. Die Jungs sind übrigens am 03.12. in Berlin und am 04.12. in Hamburg. Will jemand mit?
Es bleibt dabei, auch mit The Tipping Point beweisen The Roots, dass sie in kein Schema passen. Das siebte Album der Consciousness-Rapper aus Philadelphia ist eine riesige Überraschung. War der von persönlichen Themen bestimmte, oft sehr sperrige Vorgänger Phrenology noch ein genauso gewagter wie gelungener Quantensprung in die Regionen von Experimentalelektronik, Punk, TripHop oder Techno, so besinnt sich eine der besten Live-Rap-Bands diesmal auf die Old-School-Wurzeln des HipHop.
Mal abgesehen von dem Fremdkörper „Don’t Say Nuthin'“ — ein Track, der mehr auf ein Busta-Rhymes-Album gepasst hätte, ist The Tipping Point ein sehr rundes Album mit trockenen Beats und überschaubaren, jedoch filigranen Arrangements. Soul und Jazz als stilbildende Elemente sind geblieben. Wie in dem herausragenden Opener „Star“, eine musikalische Hommage an Sly & The Family Stone, in der die Roots „HipHop is not Pop like Kylie Minogue“ singen, und sich auch danach immer stark politisch gegen Rassismus, Waffengewalt und Drogen äußern.
Nicht von ungefähr heißt das Album „Der Wendepunkt“ und zeigt als Cover den jungen Malcolm X auf einem Foto während seiner ersten U-Haft. Den Abschluss und einen weiteren Höhepunkt bildet der letzte und 15-minütige Song „Why (What’s Going On)“, in dessen Schlussdrittel „Din Daa Daa (Trommeltanz)“ von George Kranz überdeutlich zitiert wird. Auch damit war nicht zu rechnen. –Sven Niechziol
Wie immer sie es auch anstellen, der HipHop-Institution aus Philadelphia um Schlagzeuger und Produzenten Ahmir „?uestlove“ Thompson gelingt es auch auf dem siebten Album The Tipping Point, alle Erwartungen zu übertreffen. Bereits die letzte Platte Phrenology war ein an musikalischer und textlicher Tiefenschärfe kaum noch zu übertreffendes Werk. Doch The Roots geben sich mit dem Erreichten auch diesmal nicht zufrieden und zeigen mit den zehn neuen Songs, dass sie mühelos in der Lage sind, das Tempo bei Bedarf noch einmal zu verschärfen.
Bereits der Opener, das auf einem Sample von Sly & The Family Stone („Everybody Is A Star“) basierende „Star“, zeigt The Roots von ihrer verführerischen Seite. Der Beat ist so spartanisch angelegt, dass Black Thought mit seinen Reimen eindeutig die Führung übernimmt. „Star“ ist aber bei weitem nicht die einzige Hymne, mit der die Band diesmal aufwartet. Die erste Single „Don’t Say Nuthin'“ verwöhnt den Hörer mit einem ungewöhnlichen Elektro-Groove, ohne dadurch an Eingängigkeit zu verlieren. Das gemeinsam mit der Rapperin Jean Grae eingespielte „Somebody’s Gotta Do It“ ist einer der schönsten Midtempo-Songs in der Karriere der Band. Die federleichte Melodie fesselt bereits nach wenigen Sekunden.
Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass The Roots mit The Tipping Point die Konkurrenz wieder mal sehr blass aussehen lassen, vom ersten bis zum letzten Song. Einen Ausfall leisten sie sich auch diesmal nicht. Im Moment gibt es keine andere Band, die ähnlich virtuos mit der Kunstform HipHop umgeht und dabei ständig nach neuen Wegen sucht.
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