Selbstmoderation
Eine meiner weiteren, schlechten Angewohnheiten ist es ja, dass ich immer alles hörbar moderieren muss, was ich gerade tue. Wenn ich allein bin. Ich mache es nicht bewusst, weil ich irgendetwas einzustudieren versuche. Es ist auch nicht so, dass sich sonst kein Mensch mit mir unterhalten möchte und ich etwaige Untersozialisierungen auszugleichen habe; es passiert einfach! Manchmal erwische ich mich erst nach 5-10 Minuten dabei und bin dann immer sehr erschrocken. Ich schüttele dann meist nur meinem Kopf, grinse geistesschwach ins Leere und höre damit auf. Für zwei Minuten. Um es Euch etwas anschaulicher zu erläutern, hier kurz ein Beispiel:
Ich sitze also vor dem PC und bereite ein Bild vor, welches ich für einen Blogbeitrag hochladen möchte. Ich fange an, die einzelnen Schritte zu moderieren, und das geht so:
[audio:http://mcwinkel.podspot.de/files/selbstgespraech.mp3]
Wie erwähnt: ich mache sowas nur, wenn ich allein bin. Dafür aber auch so oft wie möglich. Heute zum Besispiel, vor der Mittagspause. Ich gehe ins Parkhaus, der Wagen steht hier im Untergeschoss. Ich passiere den Kassenautomaten und wiege mich in behüteter Mutterseelenalleinsamkeit. Es geht wieder los:
„MC Winkel lässt den Kassenautomaten links neben sich und macht sich auf den Weg, runter, in das Kellergeschoss, wo das Fahrzeug schon wartet. Meisterlich nimmt er die Treppenstufen, 8 an der Zahl, und springt mit einer Linksdrehung galant auf nächste Treppenebene zu, welche er in kürzester Zeit ebenso meistert. Auf geht’s, schnell durch die Tür, da steht das Gelöt, er reisst den Schlüssel aus seiner linken Hosentasche, erfühlt mit dem Daumen die Markierung des ‚Öffnen‘-Knopfes und…“
[audio:http://mcwinkel.podspot.de/files/selbstgespraech2.mp3]
Oh. Ist der Parkhauswächter schon länger hier?
Er so: „Mit wem reden Sie denn da?“
Ich so: „Äh, Telefon. Ein, äh, Bekannter. Bluetooth. Und so.“
Er so: „Werden auch immer kleiner, diese Headpads!“
„Headsets.“ Sage ich. Und werde nach langer Zeit mal wieder blutrot.
Die Moderationsgene quellen eben bei jeder Gelegenheit an die Oberfläche… in Grundzügen kommt mir das ja bekannt vor. „So, und jetzt klickt er galant auf „Kommentar absenden“, und dann schmeißt er das Macbook aus dem Bett, und dann schläft er!“
ich kenn da noch andere kuriositaeten……
wenn ich mit leuten viel zu tun habe fange ich manchmal an genau im gleichen tonfall und gleichen redewendungen zu palavern.
oder heute erst erlebt….
ich kommentiere was…. (film).. ich merke dass ich das so gesagt hab wie jemand den ich kenne aber mir faellt nicht auf anhieb ein wer .. phew mir faellts doch noch ein waer auch schlimm wenn ich nicht mal mehr wuesste wen ich grad unterbewusst nachaeffe…
zum glueck finden die leute die ich unterbewusst nachaeffe nicht schlimm weil sie ja nicht merken wenn man redet wie sie :) bloss mit dritten kann es evt. problematisch werden.
aber dieses unterbewusste „nachmachen“ hat auch vorteile… ich habe mich bei 2 flaschen wein auf einem campingplatz ca. 1,5 h mit drei briten auf englisch unterhalten. auf einmal meint einer: „your accent has changed, you sound british now“ …..
ich hatte vom einen auf den anderen satz den akzent von deutsch nach britisch gewechselt….. ich konnte es kaum fassen
naja in dem sinne…. es gibt noch viele andere verrueckte wuerde ich sagen :)
Als kleines KInd habe ich meine Hausaufgaben immer als Radiosendung verpackt. Dann habe ich solange nach Frewilligen im Publikum gefragt, bis ich die Lösung für die Matheaufgabe ausgerechnet hatte, um die dann wunderbar zu präsentieren.
Heute mache ich es nur noch wie matthias und übernehme meine Mitmenschen unterbewusst. Mit der unterschwelligen Angst, das mir das jemand mal übel nimmt ^^
jup, das ist peinlich. genauso peinlich, wie wenn man (man glaubt) alleine im zug sitzt und leicht angetrunken heimfährt und dann filmzitate vor sich hinspricht, bis irgendwann mal einer nachsieht. das wird peinlich.
Erinnert an den Film „stranger than fiction“.
mega
Wer ist denn der Parkwächter? Geile Stimmt, 30 Jahre Rote Hand oder wie?
@ Vorposter matthias: DAS habe ich auch. Das ist ganz übel…
Das scheint ja eine recht weit verbreitete
NeuroseSchrulleliebenswerte Kuriosität zu sein :-DBei mir spielt sich das glücklicherweise (noch?) alles im Kopf ab, aber es nervt auch irgendwie, wenn man im Bus steht und die eingebaute e13-Reporterstimme ihren Senf zu den St. Georg-Tunten ablässt, die sich gerade mal wieder darüber echauffieren, dass da jetzt mittags immer so viele Heten im Gnosa sind und man ja gar nicht mehr weiß, wo man frühstücken soll.
Ist vielleicht ’ne Blogger
krankheitmarotte?Ich ertappe mich häufig dabei, wie ich über meine eigenen Kommentare lache, kurz bevor ich sie absende.
Andererseits lache ich ja über so ziemlich jeden Scheiß…
Nur jetzt nicht. Jetzt is ernst und früh.
Herr Winkel ist ein Freak! Find ich gut, weiter so!
und ich dachte schon, ich hätte nur einen an der klatsche…mit mir selber reden kommt ganz häufig vor..nur doof, wenn ich mir witze erzähle…die kenn ich dann nämlich in den meisten fällen schon…hihi
selbstgespräche sind äusserst wichtig. sie stärken das selbstbewusstsein! ausserdem ist man dann nicht mehr so alleine ;)
Das ist übrigens der eigentliche Grund, warum ich Haustiere habe. Meine Dauermoderation wirkt dann nicht ganz so in den Sand gesetzt …
*fg*
also ich sag immer nur folgendes zu mir : “ baaaar Yvonne- bist du mal wieder scheiße dumm“
mir passieren immer nur dumme Sachen – wie man nimmt ein 10 minutenlanges Video auf… mit Ton – allerdings ohne Ton – nunja…. dann schimpfe ich mit mir selber!
da bist du doch wesentlich cooler!
MC, es wird Zeit für ein neues Demotape an Wettendass!
@ Sebastian: Sie reden aber dabei immer noch normal in der dritten person mit sich selbst. Ich sage statt er ja auch noch MC Winkel. Geht das?
@ matthias: Nennt man glaub ich „adaptives Verhalten“ und ist soooo kurios gar nicht unbedingt. Ich setz‘ da noch einen oben drauf: Ich fange an zu stottern, wenn mein Gesprächspartner es ebenso tut!
@ taraia: Radiosendung?! Klingt schon besser!
@ tobi: Nüchtern?
@ till: Das ist jetzt wirtzig: Haben diesen Film von Dem Kommentator unter Ihnen (Roman) erst heute empfohlen bekommen, aber natürlich noch nicht gesehen.
@ Roman: Ich habe STF echt noch nicht gesehen.
@ Christian: 20 Jahre Holsten. Und 20% lower gepitcht, wie Tonmänner so zu sagen pflegen. :)
@ oligarch: Ist aber nicht schlimm, machen Sie sich da mal keine Gedanken.
@ novesia: Finde ich auch! :)
@ Kiki: Wie klingt die Kopfstimme denn so?
@ eigenart: Uber eigene Beiträge und Kommentare lachen? 24/7! :)
@ LennyUndKarl: Und Voodoo kann ich auch!
@ Gürtel: Ooch, die erzähle ich mir aber trotzdem dann immer noch… man kann ja dann so tun, als seien die neu, um sich selbst nicht zu enttäuschen. :)
@ Steuertusse: DAS ist dann in der Tat ärgerlich. Habe aber auch schon ’ne ordentliche Outtakes-Sammlung! :)
@ bsc: Ist das so? Also das mit dem Selbstbewusstsein? Daher mein Größenwahn?
@ creezy: Also mir reichen da Zimmerpflanzen als Legitimation.
@ dfusion: Aber das mache ich doch schon 1x die Woche! :)
Kenne ich. Das ist Single-Sprech. Es kam sogar vor, dass ich mich selber beschimpft habe, als ich mein Duschgel hab fallen lassen: „Maaaan, Du bist so blöde!“
Ach so, und apropos „Headpads“ – die brauchen ja wohl nur die umstehenden Personen, die aufgrund Ihres Gelabers aus den Ohren bluten…
… „Kopfmenstruation“ nenne ich das mal. Die musses ja geben – sonst macht das Wort „Kopfgeburt“ ja keinen Sinn.
Ob Oralsex allerdings Kopfgeburten auslöst, darüber bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren…
(OK, das ist wieder einer dieser Kommentare. *pffrrrttgnihihi*)
Typen, die ständig Selbstgespräche führen, nerven total.
Na dann setz‘ ich ganz unbescheiden nochmal einen drauf:
Ich singe über mich, wenn ich (denke, dass ich) alleine bin.
Wenigstens führe ich keine Selbstgespräche :)
Und ich dachte schon, es sei wunderlich, wenn ich zu Hause in der Küche zu mir sage „Soooo, jetzt brauche ich noch einen Kochtopf…“ und ihn dabei aus dem Schrank holen. Puuuuh. Gegen Sie bin ich ja geradezu beunruhigend normal ;-)
Laß die anderen ruhig reden, die sollen erst mal so alt werden,wie wir uns fühlen.
da gibt es einen gar nicht mal so schlechten sketch mit harald juhnke und eddie arent, der zu ihrer marotte passt. juhnke spielt einen drehbuchautoren, der all sein tun in regieanweisungen mitplappert. das ende ist allerdings dämlich hoch 10. egal. ich interviewe mich immer selber. vor allem wenn ich gerade mist gebaut habe.
irgendwie süß.. =)
nein, aber ernsthaft. das geheimnis des glücks ist es, die schönheit kleiner dinge und alltäglicher abläufe zu erkennen und sich daran zu erfreuen. so macht das leben viel mehr spaß.
und ich hasse es wenn itunes sich selbstständig macht.. -.-
Moderation verdrängt Selbstgespräch.
Fremdmoderation-Michs.
Manchmal erwische ich mich in behüteter Mutterseelenalleinsamkeit
und bin dann immer sehr erschrocken dass sich sonst kein Mensch mit mir unterhalten möchte
dass ich immer alles hörbar moderieren muss, was ich gerade tue.
es passiert einfach! weil ich irgendetwas einzustudieren versuche.
Es geht wieder los
und das geht so
Auf geht’s
nach langer Zeit mal wieder blutrot.
der Parkhauswächter schon länger
grinse geistesschwach ins Leere
die einzelnen Schritte zu moderieren
Es geht wieder los
und das geht so
Auf geht’s
Ich rede mit mehreren Personen, die nur in meinem Kopf existieren. Glaube ich.
Habe da jetzt keine konkrete Vorstellung wie sie aussehen, wie alt sie sind oder sonstige Merkmale, aber wenn ich alleine bin spreche ich mit ihnen.
Hin und wieder schlüpfe ich dann auch in andere Rollen und halte irgendwelche Vorträge, das Publikum stellt auch Fragen, aber halt nur in meinem Kopf, auf die ich dann antworte.
Ein anderes nicht ganz so komisches Problem ist, dass ich Blogeinträge, die erst in meinem Kopf existieren vor mich hersage. Die gefallen mir dann oft auch ganz gut, aber ich habe dann keine Lust mehr zu schreiben. Vermutlich weil ich allgemein ein Problem damit habe, Dinge auf die gleiche Weise mehrmals zu sagen. Egal ob der Gesprächspartner es jemals schon gehört hat, aber ich wenn ich weiß, dass ich es schon einmal jemanden erzählt habe und war es nur ich selbst, versuche ich es nicht mehr oder zumindest anders zu sagen.
Ich rede vor allem dann immer mit mir wenn mir etwas misslingt oder ich mich beim Autofahren über andere Verkehrsteilnehmer beschwere. Eine gute Freundin handhabt das eher wie Du, allerding kommentiert sie wirklich ALLES was sie tut – selbst den Gang zur Toilette und etwaige Geräuschkulisse. Immerhin kommentiert sie den ganzen Tag und der Vorteil dabei ist, dass ihre kleine 2 Monate alte Tochter schon zu brabbeln beginnt.
Ehrlich gesagt hat es nur Vorteile Selbstgespräche zu führen. Man selber fühlt sich nicht alleine und die Beobachter/Lauscher haben ihren Spaß.
„IHR SEID JA WOHL DER KRANKESTE HAUFEN VOLLNULLIS, DEN ICH JE ERLEBT HABE. WARUM STERBT IHR NICHT EINFACH?“
… brülle ich manchmal in das Stimmengewirr in meinem Kopf.
@ Giza: Das mache ich natürlich auch ständig. Was meinst Du, was bei mir los was, als die Karottensaft-Flasche runterfiel!
@ eigenart: Ist tatsächlich wieder so einer. Ich gratuliere!
@ Nessy: Finde ich auch. Aber darum gehtÄs hier ja nicht. Wir sprechen von Selbstmoderationen. Alleine. Das ist was ganz Anderes.
@ Stefan: ICH AUCH! Ganz ehrlich. Mein Favo-Track ist: „Er ist der Derbste!“ – eine Hpommage an mich selbst. Wo ich auch immer aufzähle, was für gele Sachen ich wieder vollbracht habe. Und noch einer: Ich fotografiere mich sogar täglich. Na? Können Sie da auch noch über? :)
@ Nicole: DAS KANN NICHT SEIN! Nicht, bei Ihren Arbeitgeber. Sorry – meine ich nicht so. :) Wollte nur mal wieder etwas dummdreist Stereotypisches sagen.
@ lemondres: Eben!
@ viktorhaase: Gibt’s dazu ‚was bei youtube??
@ bongokarl: SEHEN SIE! So ist’s recht! Und iTunes.. pffft….
@ classless: Gibt’s das auch mit Musikuntermalung?
@ htwo: Oh. Damit würde ich evtl. tatsächlich mal professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
@ eigenart2: „Vollnullis“? Söööt!
@MC
Nope. Aber davon gibt’s noch mehr und vermutlich immer noch mehr. Der Trick ist gerade, daß es mal mit Text gemacht wird und nicht immer nur mit Bild/Film/Mucke/Kunst/Software-Samples.
Do it to literature!
http://www.jungle-world.com/seiten/2004/36/3879.php
[…] (Michsvorlage: Selbstmoderation) […]
Jetzt komm ich mir schlecht vor, weil ich bisher immer dachte, dass das alle Leute so machen und das vollkommen normal wäre. Ich bin also nicht normal? :( Ich hab übrigens noch eine andere Marotte: Wenn ich solche Geschichten lese, dann stell ich mir das immer als Comic vor. Oder als Videospiel.
Du bist doch komplett wahnsinnig! Gut so! ;-) Außerdem schreit das mal wieder danach in einem Musik-Stück versampelt zu werden….
schönes ding winkelsen….
nach zu häufigem Stromberg gucken rede ich auch immer noch 3 tage so wie er…
MFG MP
Verdammt Alter, ich hab heute den asiatischen Wollweber getroffen…*autsch
winkelsen for tv – abä nu mit headpätt – weiste was ich mein?
[…] MC Winkel moderiert sein Leben. Sehr schön. […]
ach. was solls. ich stelle mir oft vor, wie mögliche dialoge, die in den nächsten stunden anstehen könnten, verlaufen können, und spreche sie durch.
meistens bin ich vorher, bei der diskussion mit mir selber, wesentlich cooler als im realen gespräch.
mir geht das auch so: gespräche im voraus führen (meist mit sehr viel angenehmerem inhalt als in der realität…..was dann zu einem leicht entrückten lächeln führt, was wieder von anwesenden mitmenschen fehlinterpretiert wird und mich aus meinen tagträumen reißt). und selbstbeschimpfungen („börger, du oberhonk! was war DAS denn gerade?!“) oder regieanweisungen sind mir auch alles andere als fremd.
inklusive der peinlichkeit, wenn unerwartet jemand fremdes dazutritt.
1. Du benutzt Corel Draw. Schäm Dich.
2. Du moderierst Dich selber. So einen hatte ich mal im Job als Tischnachbarn:
„So, jetzt nehm ich das Bild und platzier das hier. Oder nee, hier. Besser. So, jetzt die Adresse. Gut. Und die Headline mach ich mal rot. HKS13, genau. So. Super.“
Irgendwann hab ich ihm eine reingehauen. ;-)
Ode an whudat:
„Du bist mein kleiner Poser-Blog
und bin ich manches Mal beklommen,
bringt hier das Lesen wieder Bock,
worauf ich mich an’s Ackern hock“
und denk: Der Shizznet soll ruhig kommen.“
Eine richtig schöne Geschichte an einem richtig beschissenen Tag.
Hoppla. Melanie? Da war wohl noch das Cookie hiervonaktiv.
näh. habe es gesucht und nix gefunden. eine schande ist das. youtube wird sowas von überschätzt.
Wie wär’s mit „Ich lasse mich täglich fotografieren“? ;)
Das wäre dann gelogen.
Aber wenigstens singe ich auf Englisch ;-)
Das mach ich auch. Allerdings rede ich immer in der zweiten Person mit mir. Oder mit meiner anderen Persönlichkeit. Muss dabei aber immer aufpassen, die kann nur Englisch. Ist schon irgendwie kompliziert.
Lorelei, schreib mal besser ’nen Einkaufszettel. And don’t forget to buy toilet paper. Nein, nicht du, sie!
natürlich nicht nüchtern. wenn das nüchtern gewesen wäre, würde ich jetzt in einer ich-hab-mich-lieb-jacke stecken.
Hey MC,
bei solchem Zwangsverhalten, wie wär’s mit einem Job als Stadionsprecher beim HSV?
Man müßte dann nur noch was für die Winterpause finden.
Pressesprecher bei Holsten vielleicht? :-)