Max Herre – “Hallo Welt!” (Album-Stream, “Rap am Platz” + Pirate Radio Shack w/ Disaronno)

Es ist soweit: seit heute gibt es das neue Max Herre Album “Hallo Welt!”, welches ich seit letzter Woche bestimmt 50-60x gehört habe (Universal war so frei und hat mich bemustert) und was für mich das wichtigste Deutschrap-Album (lasst mich pathetisch werden:) aller Zeiten ist. Ich bin da aber auch etwas voreingenommen, bin mit der Musik von Max quasi aufgewachsen, “Esperanto” vom Freundeskreis gehört zu meinen Alltime-Top10-Alben. Mit den Singer/Songwriter-Sachen von Max war ich nicht so 100% down (auch wenn das große Musik war – aber ich mag Rap, ich brauch’n Beat), umso mehr habe ich mich auf “Hallo Welt!” gefreut, endlich rapt er wieder, endlich haut er wieder raus und endlich gibt er meinem Lieblings-Genre mal wieder etwas Tiefe.

Ich bewundere Max’ Energie, seine Konsequenz, sich von Genregrenzen und inhaltlichen Formatierungen freizumachen, denn warum sollte es im Deutschrap keine Poesie geben dürfen?! Mit seinem KAHEDI-Produktionsteam (Samon Kawamura, Max Herre und Roberto Di Gioia, bereits verantwortlich für Joy Denalanes “Maureen” oder für Sachen von Y’akoto oder Samy Deluxe) hat Max einen ganz eigenen Sound kreiert, mit FK-Erbe auf den Schultern, mit Einflüssen von J. Dilla bis hin zu Gil-Scott Heron, soulful Shiat, den es in dieser Qualität in Deutschland nicht noch einmal gibt. Entgegen dem Trend im HipHop, Feature-Raps schnell per E-Mail oder Dropbox zu verschicken, trifft Max sich mit seinen Feature-Gästen noch selbst im Studio, man setzt sich gemeinsam hin und erschafft etwas. Die daraus gewonnene Energie wird bei jedem Track mit einem Gast deutlich – und es gibt einige davon: mit auf dem Album sind Aloe Blacc, Philipp Poisel, Marteria, Patrice, Sophie Hunger, Tua (supergeiler Track!), Megaloh, Cro, Clueso und Samy Deluxe.

Seit heute hängt Deutschland voller Plakate, “Hallo Welt!” ist geboren und wenn man sich das Cover einmal genauer ansieht, entdeckt man die sogenannte Pirate Radio Shack, eine kleine Mucker-Hütte, die irgendwo am Strand stehen könnte, ziemlich zerfleddert daherkommt und den ein oder anderen, nützlichen Schatz beherbergt. Neben Schlagzeug, Bass, Gitarre, Piano und Synthesizer ist es vor allem diese kleine Hütte, die zum Mittelpunkt der Bühne avanciert – und dort immer zu sehen ist die Disaronno-Flasche, die in der Shack ihr festes Plätzchen gefunden hat.

Hier habe ich für Euch ein paar Ausschnitte des gesamten Albums als Stream, ein paar aktuelle Clips von Max beim “Rappen am Platz” (er kickt quasi von unterwegs ein paar Lines), zu hören gibt es Ausschnitte aus “Abserviert” und “Solang”. Darunter noch der Ankündigungs-Clip für den “ontape”-Gig am 30.08. bei tape.tv – wer hier 2×2 Karten gewinnen möchte, schaut Anfang der nächsten Woche bei WHUDAT auf facebook rein. Das Album gibt es hier bei amazon (als digitales Album für 5€ dieses WE) oder bei iTunes.

Album-Stream:

Rap am Platz – “Abserviert”

Rap am Platz – “Solang”

Ankündigung – Max Herre “ontape” (30.08.2012, 21.00h)


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[via be-originale]

Kommentare

11 Antworten zu “Max Herre – “Hallo Welt!” (Album-Stream, “Rap am Platz” + Pirate Radio Shack w/ Disaronno)”

  1. Mokka sagt:

    Groß, groß, groß!!! Sehr geil!

  2. derby sagt:

    Was meinst du denn genau mit das “wichtigste” Deutschrap-Album….? :)

  3. stadtkindFFM sagt:

    Max Herre ist groß, Moses Pelham ist größer. Und der kommt am 9.11.12 mit seinem neusten Album. Gruß aus Frankfurt.

  4. Nico sagt:

    @stadtkindFFM: haha sehr geil ;D

    endlich rappt der gute max wieder! dickes ding!

  5. Kavendish sagt:

    Die Songs mit Sam, Marteria und Megaloh find ich bisher am besten. Besonders “Rap ist” mit Megaloh ist derbe.

  6. MC Winkel sagt:

    @Mokka: sag ich doch! :)
    @derby: na weil endlich mal einer den Leuten zeigt, dass man intelligent, tiefgründig und trotzdem cool sein kann. Das Album halte ich für die Entwicklung der HipHop-Kultur in Deutschland wirklich für enorm wichtig, Max hat nunmal das Standing, der kann noch etwas ausrichten, dem hört man zu. Und wenn dann sowas kommt, … ich mein, ein Rap-Song über die NS-Zeit zu machen, oder hör’ Dir mal auf “Vida” die Lyrics an. Welcher deutscher Rapper kann sowas, wer würde sich sowas überhaupt trauen? Wunderschön. Und ja, sehr wichtig!
    @stadtkindFFM: Moses ist ne ganz andere Geschichte. Ich mag dan auch, aber kann man nicht vergleichen…
    @Nico: … hast’ es gediggt?
    @Kavendish: Is’n Banger! Und das Marteria-Ding ist auch super. Der kommt heute Abend im Roundup übrigens noch mit neuem Video!

  7. MC Winkel sagt:

    Ah, und was ich ja eigentlich auch noch erzählen wollte: Max hat auf “Solang” sogar den Erich Fromm “gesamplet”, genau den Part, über den ich hier auch mal geschrieben habe. Als ich noch persönlicher schrub, weil man das “damals” ja noch so machte… es geht um den hier:

    “Aber sehr viele Menschen, also die “Normalen”, sind so angepasst, die haben so Alles, was Ihr Eigen ist, verlassen. Die sind so entfremdet, so Instrumente, so Roboter-haft geworden, dass sie gar keinen Konflikt mehr empfinden. Das heisst ihr wirkliches Gefühl, Liebe oder Hass, ist schon so verdrängt, so verkümmert, dass sie das Bild einer chronischen, leichten Schizophrenie bilden.”

  8. Nils sagt:

    Wieder solider deutscher HipHop.
    Nachdem ich den Stream durchgehört hatte: “Das Album muss gekauft werden.” Und so soll es sein.
    Man dankt!

  9. Nico sagt:

    @MC Winkel: auf jeden und ich feier es hart!

  10. Jan sagt:

    Unglaublich gutes Album!
    Sehr gute Texte, gute Beats und jede Menge Abwechslung. Wer kann das schon so gut wie Max?
    Die geilsten Dinger sind: Yvonne, Berlin- Tel Aviv, Fühlt sich wie Fliegen an und Abserviert.

  11. […] Reviews sind wattepusten.de, valve-magazine.net, whudat.de, joiz.ch und […]

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