Omar ist mit „Brighter The Days“ zurück – mit Licht, Leben und Liebe

Omar Brighter The Days

35 Jahre nach seinem Debüt „There’s Nothing Like This“ und acht Jahre nach dem letzten Album „Love In Beats“ meldet sich Omar Lyefook MBE mit einem neuen Werk zurück: „Brighter The Days“ ist das neunte Studioalbum von Omar und erscheint erstmals beim renommierten Londoner Label BBE Music. 16 neue Stücke (exkl. Intro und Interlude) beweisen, dass der britische Soul-Visionär kein bisschen leiser, aber umso vielseitiger geworden ist.

Omar x Brighter The Days – Ein Werk voller Klangfarben und Optimismus

Omar selbst nennt Brighter The Days sein „magnum opus“. Das ist keineswegs übertrieben: Die Platte ist stilistisch enorm breit gefächert, klanglich exzellent produziert und dabei dennoch sehr persönlich. Seine warme, soulgetränkte Stimme – über die Jahre kaum gealtert – führt durch einen dichten Klangkosmos aus Soul, Funk, Jazz, Hip-Hop, Latin, R&B und orchestralen Elementen.

Der Opener “This Thing Called Life” fasst die Essenz des Albums direkt zusammen: Midtempo-Groove, tiefgründiger Text, melodische Eleganz. Der Song plädiert für mehr Menschlichkeit: „It’s a specific amount of time we have on this earth, so why waste it arguing and fighting?“

Stars und Streicher – ein Who’s Who des Soul

Kaum ein Album der letzten Jahre ist mit so vielen hochkarätigen Gästen bestückt. Paul Weller bringt auf dem Motown-artigen “On My Own” Vintage-Vibes, begleitet von Sirenenhörnern und dem legendären Hammond-Spiel von Ronnie Foster. Die R&B-Schwergewichte Eric Roberson und Raheem DeVaughn glänzen auf dem unwiderstehlichen “Lovey Dovey”. Honey Larochelle bringt Funk und Feuer auf das treibende “Research”.

Besonders hervorzuheben ist “There’s Much Love In The World”: Ein soulorchestraler Höhepunkt mit üppigen Michel-Legrand-Strings, arrangiert von Chris Cameron und eingespielt vom Urban Soul Orchestra. Der Song bringt Omars zentrale Botschaft auf den Punkt – trotz aller Krisen überwiegt das Verbindende.

Omar x Brighter The Days – Rap, Rhythmus und Retro-Feeling

Auch der Hip-Hop kommt nicht zu kurz: Jeru The Damaja bringt auf “1234” Oldschool-Flavour, Giggs ist auf “We Can Go Anywhere” zu hören. Weitere Features mit K.ZIA, The Swag und Scratch Professor fügen sich beat-lastig, aber organisch in das Album ein. Wer Omars soulfulle Klangwelt pur bevorzugt, kann diese Tracks getrost überspringen – das Angebot ist ohnehin reichlich.

Ein weiteres Highlight: “I’ve Been Waiting”, das ein Sample des 1980er-Dynasty-Hits “Adventures In The Land Of Music” verwendet – eine warme, groovige Hommage an Funk- und Soul-Traditionen. Der Titelsong “Brighter The Days” dagegen zeigt sich swampy und bluesgetränkt, mit tiefem Bläserfundament und charismatischem Gesang.

Licht am Ende der Zeiten

Das Finale gehört der großartigen India.Arie: Auf “Love Is Like” klingt sie besser denn je und liefert gemeinsam mit Omar einen optimistischen, lebensbejahenden Schlusspunkt. „Brighter The Days“ ist durchzogen von genau diesem Licht: Musik als Kraftquelle, als Verbindung, als Ausblick.

Omar lebt seine Musik – und das hört man. Die Mischung aus klassischer Schulung, karibischen Wurzeln, modernen Beats und analogem Feeling macht Brighter The Days zu einem Album, das gleichzeitig gegenwärtig und zeitlos ist. Ein reifes, musikalisch dichtes Statement für mehr Empathie, Hoffnung und Soul in einer oft chaotischen Welt.

Fazit | tl;dr

Mit Brighter The Days gelingt Omar ein vielseitiges, klanglich brillantes und zutiefst menschliches Album. Ein Werk, das sowohl in ruhigen Momenten als auch auf der Tanzfläche funktioniert. Und eines, das zeigt: Soul lebt – und Omar steht weiterhin an seiner Spitze.

Omar – „Brighter The Days“ // Bandcamp Stream:

Omar – „Brighter The Days“ // Spotify Stream:

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