Wiz Khalifa performt live mit Band beim Tiny Desk Concert – Reifer, aber nicht leiser

Wiz Khalifa Tiny Desk

Zum Black Music Month würdigt NPRs Tiny Desk Reihe bedeutende Alben schwarzer Künstler*innenheute, heute: Wiz Khalifa. In diesem Jahr steht das 15-jährige Jubiläum von Kush & Orange Juice, Wiz Khalifas legendärem Mixtape aus 2010, im Fokus. Der Rapper aus Pittsburgh nutzte die Gelegenheit nicht nur zur nostalgischen Rückschau, sondern stellte auch Highlights des Nachfolgers Kush & Orange Juice 2 vor – gereift, aber atmosphärisch nah am Original.

Wiz Khalifa x Tiny Desk – Soul, Rauch und Erinnerungen

Begleitet wurde Wiz von einer eingespielten Band mit Tiny Desk-Erfahrung. Kenneth Wright übernahm die musikalische Leitung am Bass, DJ Bonics sorgte für das typische Mixtape-Flair an den Turntables. Für die warme Klangfülle sorgten zudem Uncle Bubz an den Keys, Russell Gelman-Sheehan an der Gitarre und Kendall Lewis am Schlagzeug. Gemeinsam schufen sie eine jazzig-funkige Kulisse, die perfekt zu den verträumten Produktionen von Kush & Orange Juice passte – entspannt, rauchig, hypnotisch.

Ein Konzert wie ein Flashback

Der Auftritt begann mit „Red Eye“, einem Track aus dem zweiten Teil des Mixtape-Projekts. Darauf folgten „Mezmorized“, „The Kid Frankie“ und das mystische „Never Been“ – allesamt Fan-Favoriten aus dem Original-Mixtape. Mit „Up“ hob die Stimmung leicht ab, bevor „Crime Bud and Women“ als letzter Song einen emotionalen Höhepunkt markierte.

Wiz wirkte anfangs distanziert. Trotz der intimen Atmosphäre und dem nahen Publikum sprach er während der ersten Songs kein Wort. Erst nach dem letzten Song brach die Fassade: Sichtlich gerührt, mit tränennassen Augen, wandte er sich ans Publikum. „You made me cry. F*** y’all!“, sagte er lächelnd und wischte sich die Tränen ab.

Wiz Khalifa x Tiny Desk – Emotionen im kleinen Raum

Dass sich Wiz Khalifa so öffnen würde, hatten wohl die wenigsten erwartet. Vielleicht lag es an der Präsenz seines Vaters im Publikum, an alten Erinnerungen oder einfach an der Wirkung der Musik in diesem engen Raum. Tiny Desk schafft es immer wieder, große Künstler auf das Wesentliche zu reduzieren – und genau das passierte hier.

Die Neuinterpretationen der Songs klangen nicht wie bloße Cover, sondern wie liebevolle Neuauflagen. Ältere Zuhörer*innen fühlten sich zurückversetzt in die Blog-Ära, als Kush & Orange Juice über Nacht ein Internetphänomen wurde. Jüngere Fans konnten erleben, wie ein Sound klingt, der einst das Genre prägte – nun gereift, aber unverkennbar Wiz.

Ein Tiny Desk voller Gewicht

Wiz Khalifa lieferte nicht nur ein Konzert, sondern ein Statement: über Vergangenheit, Wachstum und musikalische Identität. Das Tiny Desk Format bot dafür die perfekte Bühne – klein, ehrlich und direkt. Die Tränen am Ende machten klar: Kush & Orange Juice ist mehr als ein Mixtape – es ist ein Teil seiner Geschichte.

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