Von Küchen, Kühlschränken und Beulen // Neue Küche

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Es hat jetzt endlich geklappt, ich habe eine neue Küche in meiner Wohnung und mit 50 Jahren freut man sich darüber so sehr, wie mit 25 über non-ejakulative Multiorgasmen (konnte ich damals echt). Wer mir auf Instagram folgt, weiß, dass ich meine Wohnung sehr liebe. Ich bin Weihnachten 2019 hier eingezogen und was mich seither immer etwas störte, war die Farbe der Holzelemente in der Küche. Die Küche war so alt wie die Anlage hier, also 15 Jahre. Alles andere war perfekt, also richtete ich mich erst einmal ein und schob die Küchenrenovierung auf wie Marquardt Pforten.

Im letzten Sommer ging dann mein Einbau-Kühlschrank kaputt und musste ersetzt werden. Ich hätte das gleiche Modell noch einmal vom lokalen Elektrohöker bekommen können, man hätte den einfach 1:1 getauscht. Dennoch entschied ich mich für einen Freistehenden, der in die alte Lücke passen würde, nur eben etwas größer und schöner war. Parallel dazu befragte ich einen spanischen Tischler, der hier in der Anlage schon zwei Küchen renoviert hat. Soll heißen: er hat die alten Türen und Fronten rausgerissen und durch Neue ersetzt, der Rest der Küche blieb wie gehabt. Er schaute sich meinen neuen Kühlschrank an und bestätigte, dass man die neue Küche quasi drumherum bauen könnte. Wir verabredeten uns für Ende Januar, also für das vergangene Wochenende.

Hauptsache nichts passiert mit der lupenreinen Edelstahl-Oberfläche!

Ich hatte richtig Schiss um den Kühlschrank, genauer: um die lupenreine Edelstahl-Oberfläche. Was wohl passiert, wenn die drei wilden Andalusier mit den Holzplanken hier in der Küche umher schwingen, das würde der Kühlschrank doch bestimmt nicht überstehen. Sicherheitshalber warnte ich Carlos, Juan und Jose (das ist auch super hier in Spanien: es gibt nur vier Männervornamen! Neben den drei besagten noch Miguel), sie mögen doch bitte etwas vorsichtig sein, der Kühlschrank sei neu und die Edelstahl-Oberfläche sehr empfindlich! “Pero Mathias, no hay problema. ¡Somos más cuidadosos que lupas!”, na dann ist ja gut.

Die Jungs haben richtig reingehauen, in der ersten Stunde haben sie bereits die gesamten Fronten der alten Küche ausgebaut, ich machte mich dann mal auf den Weg und verbrachte den gesamten Tag draußen, es war wie immer traumhaftes Wetter. Ich fuhr zur Stupa in Benalmadena, einfach traumhaft. So gegen 18h kam der Anruf, man hätte jetzt alles so gut wie fertig, ich möge doch vorbeikommen und gucken. “Eso suena bien. Y la heladera, ¿no pasó nada ahí?”. “Por supuesto que no pasó nada, ¡fuimos más cuidadosos que los visitantes de estreno!” – so ein Glück! Und tatsächlich: alles sah fantastisch aus, einzig eine Tür fehlte noch, direkt über dem Kühlschrank. Man hätte sich vermessen, aber die neue Tür bekäme ich dann in der kommenden Woche.

Neue Küche: Einfach oben Brett vorballern

Als die drei Tischler gingen, schaut ich mir meine neue Küche an und konnte mein Glück nicht fassen. Was sind schon non-ejakulative Multiorgasmen, das hier, das ist die wahre Erfüllung! Bis auf das Fach über dem Kühler – warte, ich baller einfach das etwas zu große Brett davor, einfach um ein Gefühl zu bekommen, wie das später aussieht. Nämlich wunderschön, wirklich noch besser. Ich fotografierte es, schickte es im Freundeskreis herum und vergaß… naja, dieses eine, lose Brett da oben.

Als ich mir am Abend dann ein Gläschen Wein einschenken wollte (am Wochenende darf ich!), öffnete ich den Kühlschrank. Und klar, das lose Brett fiel mir zuerst auf die Marmel, dann mit der Ecke direkt auf die obere Kühlschranktür und dann zu Boden. Die Birnen-Beule ist inzwischen fast schon wieder weg, im Gegensatz zu der 2cm langen, tiefen Einkerbung im Kühlschrank. Die sieht man sogar von Marokko aus, wenn man in Richtung Costa del Sol guckt und ich glaube, ich halte in Zukunft mein Maul was kluggeschissene Vorsichtsmaßnahmen betrifft.
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[Wenn alles klappt, zeige ich die neue Küche heute Abend ab 19.00h in den Insta-Stories, aber nur im privaten Profil]

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