Musikvideos setzen gerne auf Poker, um Spannung aufzubauen
Das Musikvideo begann seine Karriere ursprünglich als reiner Werbeträger, um den jeweiligen Song bekanntzumachen. Schon bald entwickelte sich darauf eine Kunstform, bei der die Macher alles daransetzen, ihre künstlerische Vision möglichst kreativ zu verpacken.
Neue Technologien flossen ebenso ein, wie spektakuläre Locations oder berühmte Schauspieler. Poker hat schon sehr früh seinen Platz in der Welt der Musikvideos gefunden. Das lag nicht nur an der privaten Vorliebe mancher Musiker für das Kartenspiel, sondern auch an der Spannung, die das Spiel ausstrahlt.
Schauspieler pokern nicht nur um ihre Gage
Poker hat es auch durch die Unterstützung berühmter Songs und deren Videos geschafft, ein Bestandteil der Popkultur zu werden. Schließlich verbindet man mit dem Kartenspiel gemeinhin Spannung und Glamour. Dazu tragen auch zahlreiche Stars bei, die Poker für sich entdeckt haben. Schon vor Jahren galt eine Riege an Schauspielern rund um Tobey Maguire, Ben Affleck und der oft kritisierte Matt Damon als große Anhänger des Spiels. Einige von ihnen waren sogar bei der Poker-Weltmeisterschaft in Las Vegas zu bewundern. In letzter Zeit erregte ein anderer Star Aufsehen mit seiner neuen Leidenschaft.
Schachweltmeister Magnus Carlsen zeigte sich in den vergangenen Jahren zunehmend gelangweilt von der Schachszene und beschloss daher, seinen Titel nicht mehr zu verteidigen. Stattdessen nutzte er seine überragenden strategischen Fähigkeiten, um sich beim Pokern zu versuchen. Carlsen trat im Vorjahr bei der European Poker Tour in Monte-Carlo an. In einem Interview gab er an, dass sich seine Ambitionen allerdings in Grenzen halten. Er betrachtet das Spiel als interessante Herausforderung, sein Ehrgeiz halte sich allerdings in Grenzen. Doch das Spiel mit dem Risiko fasziniert auch viele Musiker. Sie haben es zum Thema ihrer Songs und Videos gemacht.
Lady Gaga – „Poker Face“
Einer der größten Stars unserer Zeit verdankt seine Karriere einem Song über das Spiel und dessen Terminologie. „Poker Face“ von Lady Gaga schlug 2008 ein wie eine Bombe und machte seine Sängerin schlagartig zum Superstar. Im Video nimmt Lady Gaga an einem Poolside-Spiel teil und spielt nicht nur mit den Pokerkarten, sondern auch mit den Fachbegriffen des Spiels im Text. Die Doppeldeutigkeit war ausschlaggebend für jenes Image, das die Sängerin als innovative Künstlerin zeigte, die gewillt war, die Grenzen der Popmusik neu zu definieren.
Kenny Rogers – „The Gambler“
Schon 30 Jahre zuvor hatte sich der amerikanische Country-Star Kenny Rogers dem Thema Poker gewidmet. Kein Wunder, so wies der Songtitel „The Gambler“ bereits den Weg, dem das Video zum Titel folgen sollte. Rogers besingt in „The Gambler“ die Geschichte und Philosophie eines erfahrenen Spielers. Die ruhige Interpretation steht ganz im Gegensatz zur Lebensweise eines Pokerprofis, der von Turnier zu Turnier reist und beständig mit neuen herausfordernden Situationen und Persönlichkeiten konfrontiert ist. Genau wie Lady Gagas „Poker Face“ zählt auch „The Gambler“ heute zu den prägenden Songs über Poker und ist zum fixen Bestandteil der Popkultur geworden.
Katy Perry – „Waking Up in Las Vegas“
Als Amerikas Darling Katy Perry erweist in ihrem Video zu „Waking Up in Las Vegas“ gleich einer ganzen Stadt ihre Referenz. Dass Poker hier nicht fehlen darf, liegt auf der Hand, schließlich ist die Metropole in der Wüste von Nevada alljährlich Schauplatz der Poker-Weltmeisterschaft.
100 Millionen Views auf YouTube zeigen vom Erfolg, der dem Song jedoch vorwiegend in den USA beschieden war. Dort erreichte „Waking Up in Las Vegas“ Platz 1 der Charts. Um der betreffenden Szene noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, engagierten die Macher einen der besten Pokerspieler. Katy Perry tritt gegen Daniel Negreanu an und gewinnt ihren Pot mit vier Assen gegen vier Königen. Hier vermitteln die Protagonisten besonders gut, dass es in dieser Welt nicht nur um Reichtum, sondern auch um Glanz und Glamour geht. Katy Perry erschafft zwar wie üblich eine unwirklich bunte Welt, doch diese weiß zu begeistern.
Das Spiel wird in Musikvideos also zumeist als riskante, aber gewinnbringende Freizeitbeschäftigung gezeigt, die Mut, Geschicklichkeit, Kontrolle und psychologische Tricks erfordert. Damit arbeiten die Produzenten die wesentlichen Fähigkeiten guter Spieler, zwar verkürzt, aber doch, heraus. Der Erfolg gibt ihnen Recht, Poker wird zweifellos auch in Zukunft seinen Platz in Musikvideos finden.