MC beim P8-Konzert in Rostock (2)

Bring den armen Menschen keine Fische, lehre sie fischen!

Insgesamt eine runde Geschichte mit bestens organisiertem Ablauf. Nach der Begrüßung des Moderatorenteams Kuttner + Willemsen (super Name btw.), inkl. Erklärung von Veranstalter Herbert Grönemeyer kommt Musik von einem/r zumindest hierzulande populärem Künstler/Band. Anschließend erzählt ein Repräsentant eines der P8-Länder etwas über den Status im Land und erklärt, warum es nötig ist, jetzt Hunger und Armut zu bekämpfen. Dann kommt ein Auftritt eines Künstlers/einer Küstlerband aus einem der erwähnten Länder und nach erneuter Zwischenmoderation wiederholt sich das Ganze.

Hier nachlesen, wer da war.

Ich möchte nur ganz kurz noch erzählen, was mich besonders beeindruckt hat. Das war nämlich Mohammed Yunus, der Redner aus Bangladesch. Yunus ist Wirtschaftswissenschaftler und gründete die „Grameen Bank“, welche sogenannte Mikrokredite vergibt. Diese Mikrokredite belaufen sich auf umgerechnet 27€, die dem Kreditnehmer zur Verfügung gestellt werden, um damit ein Gewerbe aufzubauen. Ob es sich bei diesem Gewerbe nun um Viehzucht oder um den landwirtschaftlichen Anbau handelt, ist egal. Wichtig ist, dass im Laufe der Zeit so die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Bangladeschs gefördert wurde – wofür Yunus im letzten Jahr den Friedensnobelpreis bekam.

Was mir mal wieder vor Augen geführt wurde und mich nachdenken liess waren folgende Zahlen:
1,1 Milliarden Menschen leben in Armut, von weniger als 1$ am Tag.
840 Millionen Menschen sind unterernährt.
12 Millionen Kinder sterben jedes Jahr vor dem Erreichen ihres fünften Lebenjahres.
1 Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Und ich mach mir Gedanken, wie meine Haare liegen?

Abschließend bleibt mit noch zu sagen, dass ich den Vorwurf der Imagepflege einiger Künstler im Zusammenhang mit solchen Benefiz-Veranstaltungen nicht mehr hören kann. Habt Ihr bessere Ideen?
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Links:
[MCs (ausgewählte) Bilder von der Veranstaltung]
[weitere Bilder der Veranstaltung]
[Zuschauer-Videos]

Kommentare

45 Antworten zu “MC beim P8-Konzert in Rostock (2)”

  1. Pat Bateman sagt:

    Die Mikrokredite sind mit Sicherheit sinnvoller und hilfreicher als die landläufige Entwicklungshilfe. Besonders im Anbetracht der Herrschaftsstrukturen in vielen Drittweltstaaten. Man muss den Unternehmergeist der Menschen wecken… Alles andere treibt sie nur weiter in die Abhängigkeit, von wem auch immer.

  2. Dave-Kay sagt:

    bessere Ideen?
    lächerlich!
    heute im Radio sagte einer die mit dem Konzert seien linke Träumer, womit er nicht ganz Unrecht hat. Er sagte weiter, man müsse zunächst die koorrupten Regierungen abschaffen und dann eine Infrastruktur schaffen, damit die sich selbst helfen können. Das macht ihn ebenfalls zum Träumer, DENN:

    1. Es sind keine korrupten Regierungen weil sie aus sich heraus korrupt waren.
    2. Man kann eine Regierung da unten jederzeit austauschen, sie wird postwendend wieder korrupt.
    3. Das liegt NICHT an den Menschen da unten, sondern an UNS! Ja, richtig gelesen, esliegt an unserem Geld. Die Länder sind theoretisch reich, weil es genug Bodenschätze gibt, die WIR zu SPOTTPREISEN abbauen lassen und hier TEUER unters Volk bringen.
    4. Es ist genug für alle da auf diesem Planeten, aber das bedeutet WIR müssten bereit sein abzugeben und genau an der Stelle ist spätestens Schluss.

    Die andere Seite:
    Es gibt ohnehin mehr von unserer Rasse, als die Erde verkraftet, sodass es für den Planeten eher von Vorteil sein wird, wenn sich die Ressourcen weiter verknappen und sich die Rasse mensch durch Kriege und Hungersnöte weiter dezimieren wird.

    Die einzige Möglichkeit dieser Situation zu entrinnen ist den Wahnsinn der Expansion zu stoppen und somit den Kapitalismus an sich, die Menschheit dazu zu bringen sich als eine Gemeinschaft zu sehen, mit der Konsequenz, dass jeder für jeden verantwortlich ist und mit der zwingend nötigen Aufklärung, dass es eine Ressourcenknappheit längst gibt und die Rasse Mensch deswegen zwingend schrumpfen muss. Mit anderen Worten, alles was man tun sollte steht im krassen Gegensatz zu den Interessen der nödlichen Halbkugel und hier stellvertretend die Arschgeigen die sich heute zu Recht (sie haben allen Grund Angst zu haben) hinter Stacheldraht verschanzen.

    Die Flachpfiefen schaffen es nicht mal, sich verbindlich zur Umweltpolitik zu äußern, sie „ziehen ernsthaft in Erwägung“ hieß es heute. Eine Kugel durch jeden Kopf in Heiligendamm wäre ein adäquater Anfang.

    (Tschuldigung sie haben gefragt)

  3. Oho, MC Winkel zitiert Lao-Tse…

  4. Pat Bateman sagt:

    klingt ja alles schön und gut… allerdings ändert weder der gutmensch-demonstrant (und der steinewerfer erst recht nicht…) auch nur irgendetwas an dieser situation. von überall heißt es: MAN sollte, MAN müsste… ich hab noch keinen aus der nördlichen hemisphäre erlebt, der wirklich einen nennenswerten teil seines besitzes abgegeben hätte, um auf das „globale equilibrium“ hinzuarbeiten. und was „kapitalismus abschaffen“ angeht: wer im schlachthaus sitzt, sollte nicht mit schweinen schmeißen. eben weil wir im kapitalismus (der ja doch irgendwie für den „wohlstand“ verantwortlich ist) leben, können sich die demonstranten überhaupt die zeit zum fahnenschwenken abknapsen.
    aber eine andere welt ist ja möglich!???… konstruktivismus sieht für mich anders aus.

    bevor ich´s vergesse: hier steht nicht notwendigerweise meine tatsächliche meinung. aber ich liebe einfach bissige kommentare…

  5. Dave-Kay sagt:

    Ja, das mit dem MAN fand ich gestern im Radio auch sehr witzig.
    Noch witziger finde ich allerdings, dass Herr Winkel zum ersten Mal (zumindest von mir registriert) ernstere Töne anschlägt und der Artikel 4 Kommentare hat, während die Abenehmgrütze, die später veröffentlicht wurde, schon 27 Kommentare hat. Der durchschnittliche Whudat-Leser interessiert sich also einen Scheiß für die Probleme dieser Welt.
    Danke für die Bestätigung meiner Voruteile :D

  6. Westpfalz-Johnny sagt:

    Also so´n Konzert wie in Rostock geht ja in Ordnung, aber wenn die Chaostage von Hannover nach Heiligendamm verlegt werden, geht das nicht in Ordnung. Vor allem wenn dann Greenpeace und Attac das ganze Theater für ihre schönen PR-Aktionen nutzen und mal ordentlich auf sich aufmerksam machen. Da bezahlt dann der Steuerzahler, daß sich diese Organisationen über neue Mitglieder freuen dürfen.
    Ob da jetzt 100.000 oder 100 vor dem Zaun stehen, ändert an der Meinung von einem Bush oder Putin gar nichts. Und ich vermute mal, daß 95 % der Demonstranten über die wirklichen Verhältnisse in Afrika überhaupt nicht Bescheid wissen, sondern sich einfach von dieser Hysterie mitreißen lassen, die seit Wochen und Monaten von bestimmten Organisationen geschürt wird.
    Ich weiß nicht, wie andere es empfinden, aber wenn ich mir im TV die Interviews mit Leuten von Attac, Greenpeace & Co. ansehe, dann bekomme ich den Eindruck, daß das z.T. ziemlich arrogante Leute sind, die eine bestimmte Meinung von einer Sache haben, die sie einer Mehrheit ohne Rücksicht auf Verluste aufs Auge drücken wollen.
    Also, wenn ICH da mitgelaufen wäre, hätte ich ein Banner mit der Aufschrift „Free Paris Hilton“ geschwenkt (leider is die ja wirklich schon wieder draussen). ;-)

  7. Giza sagt:

    Also ich finds gut, dass der MC auch mal leise Töne anstimmt. Das Leben ist nunmal kein Ponyhof.

    Zum Konzert: Eine schöne Aktion für eine gute Sache. Keine Krawalle. Das der Grönemeier mal wieder seine Nase in die Kameras halten mußte, ist dabei zu verschmerzen.

    Zur Entwicklungshilfe/Spenden: Afrikanische Experten sind bei dem Thema zu Recht ein bißchen skeptisch. http://www.spiegel.de/international/spiegel/0,1518,363663,00.html

    Zu attac und Greenpeace: Wer, wie attac, Gewalt „gegen Sachen“ in Ordnung findet, ist für mich kein ernstzunehmender Verhandlungspartner. Und nach den Lügengeschichten um Brent Spar hat Greenpeace sowieso keinerlei Glaubhaftigkeit mehr.

    Das wollte ich nur mal sagen.

    GIZA

  8. Der durchschnittliche whudat-Leser interessiert sich genauso für die Probleme der Welt, nur ist es eben leichter, einen lustigen Kommentar in einem Sätzchen abzulassen, als aus dem Stegreif eine Lösung oder auch nur einen halbwegs fundierten Kommentar für derart Ernstes zu präsentieren. Und dann denke ich zum Beispiel: Was soll ich da jetzt schreiben? Der Mann hat recht, natürlich ist es bekloppt, sich Sorgen um die Haare zu machen, wenn woanders Leute kein Trinkwasser haben, aber ich lebe jetzt hier. Und solange sich jeder bewußt ist, daß das Luxusprobleme sind, ist es in Ordnung. Anderswo tut man dann, was im Rahmen der eigenen Möglichkeiten liegt.
    Also: Daß so wenig Kommentare hier sind, heißt nicht, daß der Beitrag nicht gelesen wurde.

  9. Dave-Kay sagt:

    Kurze Frage Giza, wenn man gegen Attac und Green Peace ist, weil die beide mal moralisch schwer vertretbares auf dem Konto haben, FÜR wen kann man dann noch sein?
    Ich halte das für sehr fragwürdige Argumente, die beiden gruppen abzulehnen.
    Natürlich schießen menschen mit den „richtigen Zielen“ vor den Augen auch übers Ziel hinaus, es sind halt Menschen, aber ihnen dann die Berechtigung zu entziehen ist gleichermaßen billig wie bequem.

    Also noch mal die Frage, FÜR wen ist man noch?

    Ich wil noch anmerken, dass es exakt diese Haltung ist, die mir im Netz in den letzten Wochen schwer auf die Nüsse geht, alle reden davon, dass wir alles mit Worten zum Besten wenden werden und die Menschen, die die Prollkarre vom Diekmann angezündet haben sind böse und dumm, aber bisher hat von diesen schlauen Köpfen nicht einer den Beweis angetreten, dass man mit seiner Stimme in dieser Welt was bewegen kann.
    und in der Zwischenzeit vergeht sehr wichtige Zeit um gegen global warming anzugehen und der Schäublekatalog wir nach und nach umgesetzt. Für mich sind die Menschen die alles klein reden, was irgendwie mit moralisch nicht astreinen Mitteln vorgeht, eindeutig Sympathisanten der aktuellen Regierungen und der Wirtschaft.

  10. Giza sagt:

    @Dave-Kay

    Also ich lehne aus Prinzip jede Gruppe ab, die Gewalt (ob gegen Menschen oder Eigentum anderer) als Mittel zum Ziel einsetzt. Wenn diese Gruppe dann noch keinerlei demokratische Legitimation besitzt, bin ich ebenfalls skeptisch. Dies ist in meinen Augen weder billig, noch bequem. Es ist mein eigener, persönlicher Anspruch an einen Diskussionspartner.
    (Exkurs: Ja, ich halte Leute die fremde Autos anzünden für dumm.)

    Zurück zum Thema:
    Ich bin FÜR Organisationen, wie z.B. die UNO, die EU und auch G8. Denn diese Organisationen haben eine Legitimation. Deren Vertreter sind demokratisch gewählt. Natürlich muß man denen auch mal „in den Hintern“ treten. Keine Frage. Aber NIEMALS, NIEMALS durch Gewalt.

    Wir befinden uns in einer Demokratie und sollten die Mittel dieser auch nutzen.

    – Es gefällt Leuten nicht, was Fr. Merkel mach? Fein, wählt sie nicht mehr.
    – „Die da oben“ (welch billige Verallgemeinerung!) machen eh, was sie wollen? Fein, gründet eine Partei und lasst euch wählen.

    Zum Abschluß: Ja, ich bin für unsere Wirtschaftsform und Staatsform. Vergleiche doch mal den Lebensstandard von z.B. Süd-Korea (Demokratisch, Kapitalistisch) mit dem von Nord-Korea (Sozialistisch) Wem geht es denn besser?

    giza

  11. Westpfalz-Johnny sagt:

    naja, also sooo beschissen sind die Zustände in Deutschland ja momentan nun auch nicht, als das man da jetzt alles schlechtreden müsste, was irgendwie mit unserer Regierung und unserer Wirtschaft zusammenhängt. Wenn Du jetzt Vorwürfe an „Sympathisanten“ unserer Wirtschaft anprangerst, warum soll man die deutsche Wirtschaft nicht gut finden? Es ist wie so oft, alles über einen Kamm zu scheren, ist wenig sinnvoll. Klar, gibt es Vorgänge in der Wirtschaft, die nicht OK sind, aber jetzt gegen alles konträr zu sein, was unter „Wirtschaft“ läuft, bringt auch nix.
    Und mit unserer Regierung, also naja, ich hatte nicht den Eindruck, daß unter Rot-Grün eine bessere Stimmung in Deutschland war.

  12. Westpfalz-Johnny sagt:

    war an Dave-Kay gemeint! ;-)

  13. Wurmi sagt:

    Oho, der Herr Winks stimmt leise Töne an, „und ich mach mir Gedanken, wie meine Haare liegen?“

    Nein, das kommt erst im nächsten Artikel wieder. Keep changing the world!

  14. Giza sagt:

    “und ich mach mir Gedanken, wie meine Haare liegen?”

    Ich finde den Ansatz mehr als ok. Vielleicht sollten wir alle uns mal fragen, ob z.B. ein DVD-Player für 18 EURO so das richtige ist.

    GIZA

  15. Luise sagt:

    Der Vorwurf der Imagepflege ist leider gerechtfertigt, denn Bono und Grönemeyer sind schlicht unglaubwürdig. Bono und Grönemeyer fordern Milliarden von Angela Merkel und anderen entwickelten Ländern. Also Milliarden an Steuergeldern. Wieviel Steuern zahlt der deutsche Held Grönemeyer in Deutschland? Gar keine, weil er sich ins Ausland verabschiedet hat? Bono ist auch Steuerumgeher erstes Ranges. Die 3stelligen Millioneneinnnahmen pro Jahr von U2 werden in den Niederlanden „versteuert“, wo sie aufgrund spezieller Regelung im Prinzip steuerfrei sind.

    Hat man je gehört, das ein Bono mal 100 Millionen aus seinem Privatvermögen gespendet hat? Das täte ihm finanziell nicht weh und wo ihm das alles doch so am Herzen liegt… Hat ein Grönemeyer mal ein paar Millionen gespendet? Nein.

    Da ist ein Bill Gates oder ein Warren Buffet ja noch glaubwürdiger für mich. Beide spenden den größten Teil ihres Vermögens. Übrigens ohne sich dabei vor jedes Mikrofon zu drängen.

    Ich springe gern auf einen Hilfszug für Afrika auf. Aber nicht wenn Typen wie Bono, Geldorf und Grönemeyer die Lokomotivführer sind. Für die ist das primär eine geniale PR-Aktion in eigener Sache und dafür muss ich mich nicht missbrauchen lassen.

  16. Dave-Kay sagt:

    OK Giza, dann haben wir einerseits die Dummen, die Autos anzünden um den Herren „da oben“ in den Hintern zu treten, dann die Dummen, die alles über sich ergehen lassen, die „nichts zu befürchten haben“, dann die Dummen, die nicht aufstehen, weil „man ja eh nichts ändern kann“, die Dummen die in die 3. Welt zeigen und sagen guck mal wie es denen da geht, da haben wir hier doch Glück, warum sollten wir uns beschweren?

    Unterm Strich gibt es für jeden einen Standpunkt an dem der andere dumm ist und andererseits glaubt jeder er habe genug Verstand mitbekommen. Super, dann können wir uns doch spitzenmäßig zurücklehnen und die WinkelShow genießen und so tun als wäre nie etwas passiert.

    Du siehst, es macht nicht viel Sinn zu diskutieren, du beharrst darauf, dass der Protest sich streng an geltende Gesetze halten muss und ich denke, das muss er nicht, da die Gegenseite die Gesetze anpasst, wenn sie im Weg sind.

    Gut finde ich die Aussage mit dem DVD-Player, denn sie trifft einen der vielen kerne des Problems.

    @WJ
    Natürlich sind die Zustände in Deutschlandnicht sooooo beschissen, wir haben Internet, ein Dach überm Kopf, mehr Fressen als nötig (man schaue zu belly-off) und überhaupt ist alles supigut, ich sags ja, zurücklehnen und die Show genießen, für die Probleme der anderen veranstalten wir ein Konzert, bei dem wir uns aber so richtig die Hirse zu ziehen und fühlen uns supergut, wie gönnerhaft wir doch sind, aber wehe die Preise für die Getränke sind bei dem Konzert zu hoch(war gestern echt im Radio zu hören), dann gibt’s aber Mecker!

    Nein, ich sehe das komplett anders, Deutschland ist nicht die Welt, Deutschland ist nur ein minimaler Ausschnitt aus dieser Welt, aber dennoch ein Teil in dem Menschen leben, die genug Wirtschaftskraft besitzen um am globalen Uhrwerk ein paar Einstellungen vor zu nehmen, aber wofür, uns geht’s doch gut..
    Diesem Planeten, die Heimat von uns allen, geht es nicht gut und dem größten Teil unserer Rasse geht es ebenfalls nicht gut, aber wir können uns zurücklehnen, weil es in Deutschland ja nicht soo schlecht ist. Das Problem ist nur, uns geht es unter anderem gut, weil wir die dritte Welt ausbeuten.
    Ich hielte es für ein großartiges Experiment, Musik von Bono und Grönemeyer auf in Deutschland geklaute CDs zu brennen und diese in wirklich großen mengen in Afrika und anderen 3.Welt-Staaten zu verschenken, das wäre ein Spaß!
    Meine liebsten Beispiele dafür, wie wir die 3.Welt wirklich behandeln, sind im Buch, das auf http://markenfirmen.com beworben wird, zu finden, wer zu geizig ist, es zu kaufen, vielleicht verschenke ich meins…
    Die Geschichte der foszilen Brennstoffe ist ein geradezu rührendes Märchen,bei der der holde Ritter in Form der Nordhalbkugel als edler Sieger hervorgeht.
    Aber für alle nachvollziehbar kann man auch aktuell sehen, wie wir mit den 3. Welt-Staaten umgehen, da gibt es nämlich sowas wie Produktpiraterie, von der eine ganze Menge Menschen vermutlich sogar besser leben als von dort hergestellten Turnschuhen oder T-Shirts, die hier für einige 10 oder hundert Euros vertickt werden.

    Und noch Mal, Schuld ist der Kapitalismus an sich, daran geht kein Weg vorbei.

    Im Übrigen kann ich mich auch noch der Meinung von Luise anschließen und freue mich, dass doch noch eine Diskussion entsteht.

  17. Giza sagt:

    @Dave-Kay

    Nur ganz kurz zu Deiner Aussage:
    „Schuld ist der Kapitalismus an sich, daran geht kein Weg vorbei.“

    1) Nenne mir eine Zeitepoche, von heute an zurückgerechnet, in der es den Menschen besser ging als heute.

    2) Ich habs weiter oben schon geschrieben. Aber vergleiche mal den Lebensstandard in Kapitalistischen Ländern mit dem in nicht-kapitalistsichen Ländern. (Nord / Südkorea, Deutschland/ Kuba) Es würde nichts helfen, den Kapitalismus abzuschaffen. Im Gegenteil: MEHR Handel hilft. Südkorea war mal das Armenhaus Asiens. Und nun? Sie haben sich dem Welthandel geöffnet.

    Darum sind Spenden für Afrika auch so gefährlich. DIe Staaten bleiben weiterhin in der Abhängigkeit der „1.Welt“.

  18. Dave-Kay sagt:

    Es kommt drauf an, was man unter „besser gehen“ versteht. Ich glaube ja, dass unsere Vorfahren vor über 10.000 Jahren glücklicher waren als wir heute. Erwiesenermaßen (naja, sagte halt eine Studie von vielen) leben die zufriedensten menschen auf einer völlig Besitzlosen Insel, ich glaube irgendwo im pazifik, auch wenn viele Bevölkerungsgruppen diesen Titel für sich beanspruchen. Vermutlich waren Psychiater zu keiner Zeit gefragter als heute, weil ganze Bevölkerungsteile unter dem Druck „zusammenbrechen“, immer auf derJagd nach einem zufriedenen Leben voller Habseligkeiten. Eine „Jagd“ die nur der gewinnen kann, der obenan steht und auch der obenan stehende wird niemals satt. Reichtum != Zufriedenheit und auch „besser gehen“.

    Das wirklich Gefährliche an dieser Spirale die sich immer weiter dreht, ist, dass wir unsere blaue Kugel dabei völlig aus den Augen verlieren, wir propagieren Wachstum und unterzeichnen damit unser eigenes Todesurteil, nicht das unserer generation, nein, aber wir sind nicht viele generationen davon entfernt, wir schädigen nachhaltig das Ökosystem, das uns das Leben garantiert. Mit anderen Worten wir sägen mit immer leistungsstärkeren Sägen an dem Ast auf dem wir sitzen.

    Und du stellst sich hier auf und erzählst mir, wie gut es uns geht.

    Zum Buchtipp kommen Filmtipps hinzu „Darwins Alptraum“, „Eine unbequeme Wahrheit“ und ein paar Reportagen über Afrika, am besten was, wo Johannisburg dabei ist und bei dem es um den Unterschied zwischen arm und Reich geht und den damit einhergehenden Problemen. Johannesburg ist da prototypisch für das was auf uns zu kommt, wenn kein Umdenken stattfindet, denn es wird irgendwann nicht mehr genug Arbeit da sein und alle Politiker leugnen diese Tatsache noch immer und weigern sich, neue Modelle zu entwickeln und zu diskutieren, stattdessen arbeiten Schäuble und Co an Modellen, wie man den Pöbel kontrolliert, aber ich schweife ab, es ist alles supergut, wir können uns zurücklehnen und uns darüber freuen, dass es uns so gut geht. Damit sind wir sehr einsam auf diesem Planeten und spätestens unsere Urenkel werden uns verfluchen, aber hey, dann sind wir schon abgetreten, so what?

    Und noch mal explizit zu deiner Handelsgeschichte, das Prinzip beruht auf Expansion und jede Expansion hat ein Ende und dannn fältt das Luftschloss in sich zusammen. MEHR Handel bedeutet am Ende mehr Parteien die diesen Planeten ausbeuten. Und wenn wir noch so viel recyclen, je mehr menschen es gibt und je mehr Menschen am Kapitalismus aktiv teilnehmen, umso eher bricht das alles zusammen, weil die Ressourcen aufgebraucht sind.

    Deine Aussage, dass Spenden für Afrika gefährlich sind, ist vermutlich nur eine Provokation, oder hängst du noch dran, dass du nicht pauschal alle Arten zu spenden meinst und definierst, welche Art und warum sie gefährlich sind? Dass es keinen Sinn macht, die korrupten System voll Geld zu pumpen ist klar, aber deswegen alle Spenden für Afrika in diese Schublade zu packen und als gefährlich zu bezeichnen ist mindestens grob fahrlässig.

  19. GIZA sagt:

    Guten Morgen, Dave. Mir gefällt diese kleine Metadisgussion sehr. Vielleicht können wir die ein bißchen weiterführen.

    Zum Thema: Unter „besser gehen“ verstehen ich z.B. medizinische Versorgung, Einkommen, Zugang zu Trinkwasser und Zugang zu Informationen. Und ganz opjektiv betrachtet, haben noch nie so viele Menschen diese Mindeststandards „genossen“, wie heute. Sicherlich sind es zu wenige. Aber es ist ja ein Prozess, der sich entwickelt.

    Das mit dem Ökosystem ist natürlich richtig. Wir befinden uns da aber in einem Dilemma. Nehmen wir z.B. China und Indien. Diese Staaten befinden sich gerade in der wirtschaftlichen Entwicklung. Wenn jetzt wir anfangen, denen zu erzählen, dass sie Ihr wirtschaftswachstum einschränken müssen, weil „es schlecht für die Umwelt ist“, dann finde ich es schon ein bißchen arrogant. Wer sind wir denn? Chinesen und Inder haben das gleiche Recht auf Wohlstand, wie Du und ich.

    Eine generelle Frage zum Schluß:
    Hältst Du den Kapitalismus an sich für schlecht? Möchtest Du ihn gegen ein anderes System tauschen? Welches System ist denn besser für den Menschen?

    Ich bin ja der Meinung, dass der Kapitalismus des beste System für den Menschen ist. Hier kann jeder sein „eigenes Glück“ suchen. Er kann versuchen, auf den Markt zu gehen und eigenes Geld zu erwirtschaften. ABER: Es darf nicht vergessen werden, die schwächeren „mitzunehmen“. Manchmal wird dies vergessen, ja. Aber im Grundsatz haben alle etwas davon wenn der Kapitalismus richtig „genutzt“ wird.

    GIZA

  20. Westpfalz-Johnny sagt:

    Umpf, die Postings hier werden mir zu lang! Aber deshalb mal kurz:
    – Kapitalismus find ich schon in Ordnung! Jede Sache entwickelt natürlich auch immer ein paar Formen oder Auswüchse, die mal nicht in Ordnung sind, aber trotzdem: Grundlegend geht da nix gegen. Das der Sozialismus nix gut is, haben wir ja schon oft genug gesehen.
    – Und zu diesen ganzen Filmtips: Don´t believe the hype! Haben wir ja bei Fahrenheit 9/11 schon gesehen. Oder warum steht jetzt sogar in der FAZ ein Bericht über die Schummel-Methoden des Michael Moore?

  21. Malcolm sagt:

    Glaubt überhaupt auch nur ein Mensch, dass seine Stimme auch nur ansatzweise etwas zählt? Brüllt doch, protestiert doch. Was haben die Demos der letzten Tage gebracht? Schauen die Herrschaften auf den Familienbildern auch nur ein bisschen besorgt aus? Schauen sie so aus, als würde es sie interessiert haben, was sich vor dem Zaun abspielt? Es ist toll, dass soviele Menschen mobilisiert werden, aber ich finde es traurig, dass selbst der Durchbruch der tausenden Demonstranten bis zum Zaun überhaupt nichts erreicht hat. Ich bin ernüchtert, nach den letzten Tagen.

    Am Ende ist es doch so: Staatschefs sterben, werden ausgetauscht oder abgewählt, aber der Nächste steht in der Reihe. Es ist vorbei, wir müssen es nunmal einsehen.

    Vielleicht ist diese Aktion von Bionade wirklich nicht das Verkehrteste (und nein: ich kriege kein Geld dafür).. Vielleicht sollten wir einfach zusehen, dass wir dieses Land mal wieder ein bisschen schöner und sicherer machen und von rollenden Unkenrufern und hässlichen Frauen mit Prinz Eisenherz Frisur befreien.

    Und wenn „wir“ unbedingt helfen wollen: Vielleicht sollten wir uns von denjenigen sagen lassen, wie die Hilfe auszusehen hat, die davon Ahnung haben. Menschen, die sich nämlich mit Armut bestens auskennen. Mohammed Yunus zum Beispiel half nicht auf die gute alte westliche Art, sondern so, dass seine Art zu helfen nicht von der Steuer abgezogen werden konnte.

  22. GIZA sagt:

    @Malcolm
    Das Demos wenig bis gar nichts bringen hat die Geschichte oft genug gezeigt. Sie haben weder den NATO-Doppelbeschluss verhindert, noch in China für mehr Freiheit gesorgt (Tian’anmen). Auch hat noch keine Lichterkette einen Nazi davon abgehalten, Nazi zu sein. Wer wirklich etwas verändern will, muß sich politisch engagieren. Und das in Parteien.

    @johnny
    Hach, der Michael Moore… Seine Filme taugen zur politischen Information so viel, wie Shrek3 und der Tigerentenclub. Außerdem wird Dirk Bach eher Unterwäschemodel als Michael ein glaubwürdiger „Dokumentarfilmer“.

    Der Moor lügt übrigens nicht erst seit Fahrenheit. „Bowling for Colombine“ und „Roger and Me“ waren genauso schlimm.

  23. Westpfalz-Johnny sagt:

    @ Malcolm: Wir hatten aber schon nervigere Kanzler als Frau Eisenherz. Außerdem kann ja nicht jeder SO lässig aussehen, wie der MC!

  24. Malcolm sagt:

    @GIZA: Grundsätzlich ist da was dran, aber wenn es so einfach wäre, wären Nazis an der Macht, wenn du weißt was ich meine. Ok, vielleicht ein sehr krasses Beispiel, aber schauen wir uns weniger brutale Parteien an, wie der Bund der Tierschützer, diverse Parteien die sich für alte Menschen stark machen, oder die APPD… Insofern ist es eine lobenswerte Einstellung, sich wirklich aufzurichten und selber etwas zu verändern, indem er/sie sich politisch stark macht, aber leider bringt es nur wenig mehr, als Demonstrationen.

    Ich bin nicht gut darin und maße mir nicht an die Lösung aller Probleme zu haben, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Gutes im kleinen Kreise sehr viel einfacher zu bewerkstelligen ist un dabei weitreichenedere Konsequenzen haben kann.

    @Johnny: Stimmt schon. Da war dieser Kleinwüchsige mit dem komischen Bart, zum Beispiel. Ich finde aber einen guten Kanzler auf lässiges Aussehen zu beschränken überhaupt nicht witzig und wichtig.

    Viel wichtiger und dabei wahnsinnig witzig, ist definitiv, wie gut ein Kanzler tanzen und dabei mit brennenden Meerschweinchen jonglieren kann!

  25. Dave-Kay sagt:

    Guten Morgen Giza.
    Mir gefallen Diskussionen immer, wenn sie das richtige Thema haben, nur war hier nie eine Plattform dafür ;)

    Ganz objektiv betrachtet war die Kluft zwischen denen, denen es besser geht und denen, denen es nicht so gut geht, noch nie so groß wie heute. Was letztlich bedeutet, dass es den „schwächeren“ Teilen der Menschen schlechter geht weil/damit es uns besser geht und genau da liegt mein Problem mit dem kapitalismus, er beruht darauf, dass eine Gruppe sich an der anderen bereichert und dass es, vielleicht mit ein paar verbesserungen zwischenzeitlich, jetzt wieder schwieriger wird, von der einen in die andere Gruppe zu wechseln. Der Vorteil für uns liegt nur darin begründet, dass Sklaven heute bezahlt werden, statt sie zu füttern, was bei manchem Job bedeutet, um satt zu werden muss ein weiterer Job her. Amerika macht es wie immer wenn es darum geht den Sklaven in den Staub zu treten wunderbar vor. Dort gibt es Menschen die mit 3 Einkommen kein Auskommen haben (nur die reichen Staaten fanden Beachtung in dieser betrachtung)
    Von den Produktionsstätten in Asien reden wir gar nicht erst…

    In Sachen China liegst du goldrichtig, aber gerade diese aufstrebende Nation hätte die Wirtschaftskraftr beim Aufbau ihrer Wirtschaftsmacht auf erneuerbare Energien zu setzen und damit noch weiter vorme zu liegen. Gerade in China liegt auch eine Chance zu zeigen dass es geht, denn es geht! Die Chance, die Technologien damit weiter nach vorne zu bringen sind riesig. Allein wie man es ihnen nahe bringt, mehr geld für ihr Wahcstum auszugeben, dafür habe ich ebenfalls keine Lösung. Insgesamt liegt die Schuld da wieder bei uns, weil wir zu nachlässig waren. Wir könnten viel weiter sein, wenn wir die Dinge nicht nur erkannt, sondern auch wahr genommen hätten, denn die Problematik die jetzt als Abgrund auf uns zurast, ist LANGE bekannt.

    ja, ich halte den Kapitalismus grundsätzlich für falsch, allerdings halte ich ihn auch für irreversibel. Somit stellt sich nicht die Frage, was ich stattdessen einführen würde, sondern wie ich ihn verändern möchte und da sehe ich es als zwingend erforderlich an, dass wir als Erdenbwohner dafür sorgen müssen, dass jeder einzelne eine Grundversorgung erfährt. Der Denkansatz dafür liegt in etwa im bedingungslosen Grundeinkommen. Gleichzeitig müssen wir für einen eklatanten Rückgang der population sorgen und das Märchen vom Wachstum enttarnen/Entschärfen.
    Im Einzelnen habe ich da selbstverständlich nichts ausgetüftelt, aber in diese Richtung sollte es gehen.

    @Malcolm, der Gedanke selber ist goldrichtig, allein er hat nicht die Spannweite um die globalen Probleme zu lösen. Aber so sollte Hilfe aussehen.

    @WJ
    Da haben wir wieder das altbekannte Problem, der miese schuldige Serienkiller wird freigesprochen und darf in Freiheit leben, weil den Polizisten Verfahrensfehler unterlaufen sind, hooray! Moore faked seine Filme, also sind all die Schweine darin unschuldig, Al Gore frisiert die Zahlen (ist das so, oder warum die Vereinheitlichung?) und global warming existiert deswegen nicht mehr, SUPER!
    Hirn einschalten hilft manhcmal, Dinge als überzogen wegfiltern in solchen Filmen statt den kompletten Inhalt für nichtig zu erklären könnte auch der Wahrheitsfindung nicht schaden.
    Aber was sage ich, es ist soooo bequem so zu agieren, das merkte ich zu Beginn dieser Diskussion schon mal an! Ich finde diese Einstellung dermaßen zum Kotzen, dass ich gar nicht genug fressen kann, wie ich kotzen möchte und fragen sie meine Bekannten, ich KANN fressen!

    Sozialismus Kommunismus Kapitalismus: Auch da macht man es sich viel zu einfach. man erklärt den Sozialismus und den Kommunismus für gescheitert, weil sie in einer Welt de kapitalisten nicht bestehen konnten….

  26. creezy sagt:

    Hm, ich bin ja große Freundin von Stimmen gegen Hungersnöte und Globalisierung oder auch Anti-Aids-Kampagnen das ganze Jahr über. Ich kann solchen Aktionismus pünklich zum Gipfel oder zum 1.12. eines jeden Jahres nur schwerlich ernst nehmen.

    Ach Gott und na klar, es gibt auch genügend Leute, die ihr Image mit solchen Veranstaltungen pflegen wollen. Der Vorwurf ist völlig ok und legitim. Man weiß schon, wen man bei solchen Events – aber auch nebenbei im späteren Verlauf des Jahres – die Dinge tun sieht, die sie tun. An die anderen wird man sich aus anderen Gründen später nicht mehr erinnern. Und selbst wenn der, der nur Imagepflege betreibt (oder sein Management es ihm nahelegt) zu dem Zeitpunkt die Masse zieht und mobilisieren kann, dann ist das auch in Ordnung zu dem Zeitpunkt.

  27. creezy sagt:

    @Dave Kay
    Dein Zweiter Kommentar war ein bisschen zu arrogant, um wirklich betroffen zu machen.

  28. Malcolm sagt:

    Wer sagt überhaupt, dass sich globale Probleme überhaupt lösen lassen? Armut wird sich nicht ausmerzen lassen, Krankheiten werden Menschen dahinraffen, machthungrige Parasiten werden die Gesellschaft aussaugen und warum ist das so? Weil es scheinbar nicht anders funktioniert.

    Wie gesagt, ich habe kein Gegenmittel gegen all das Elend da draußen und meine Meinung änderte sich in den letzten Wochen mehrfach, wie man damit umzugehen hat. Ich schätze, dass ich noch lange nicht am Ende bin, aber mein momentaner Stand sagt mir soviel: Wenn es da draußen gewittert, nützt es absolut nichts das Gewitter anzuschreien oder kläglicherweise die Welt mit einem Schirm zu bedecken, aber wenn ich es schaffe meine nähere Umgebung trockenzuhalten und damit vielleicht jemanden inspiriere es mir gleich zu tun, entsteht vielleicht, und ich meine wirklich nur vielleicht, ein Netzwerk von Regenschirmen, die einen großen Teil abdecken.

    Klingt blumig, aber sehen wir es doch ein: Es lässt sich nichts mehr ändern.

  29. Dave-Kay sagt:

    Klingt blumig, aber sehen wir es doch ein: Es lässt sich nichts mehr ändern.

    Das ist schlecht, dann sind wir am Arsch, denn es MUSS sich was ändern.

  30. Malcolm sagt:

    Natürlich muss sich etwas ändern, das steht außer Frage! Aber warum denn gleich alles? Und wie soll alles geändert werden, wenn es immer eine Person geben wird, die dagegen protestieren wird, weil sie nicht damit einverstanden ist? Was ist richtig?

  31. Nico sagt:

    @Dave-Kay

    Ich muss sagen, Du vertritts schon einen interessanten Standpunkt. Du weist ständig darauf hin, dass zu viele Menschen diesen Planeten bevölkern und wir deshalb die wirtschaftliche Expansion stoppen sollen, damit das ,,Luftschloss“ (was immer Du damit auch meinst) nicht in sich zusammen fällt.

    Da fallen mir spontan zwei Punkte zu ein:

    1. Wirtschaftliche Expansion hat nichts mit demographischer Expansion zu tun. Dabei erweitern wir die wirtschaftliche Kraft und nicht die Bevölkerungszahl

    2. Versteht mich jetzt nicht falsch, das klingt vielleicht ein bisschen zynisch, aber wenn wir wirklich zu viele Menschen sind, müssten wir die Zahl der Erdenbewohner folglich also reduzieren. Da unsere Raumfahrtprogramme noch nicht so weit sind, dass eine große Anzahl von Menschen unseren Planeten lebendig verlassen und woanders in Glückseliglkeit leben, müssen wir die Zahl anders regulieren.

    Und hier kommen wir zum springenden Punkt. Die Expansion, die Du für so gefählich hälst, findet nämlich genau dann statt, wenn man den Armen und Hungernden einen höheren Lebensstandard bietet. Denk mal drüber nach, was die Folge wäre, wenn dort nicht so viele Menschen sterben würden. Wie gesagt, versteh mich nicht falsch, ich wünsche niemandem den Tod und ich gebe z.B. einen an meinem Gehalt gemessenen recht beträchtliche Summe Geld für Hilfsprojekte (z.B. Unicef), aber bei Deiner Argumentation solltest Du wirklich aufpassen, worauf sowas abzeielen kann.

    Ich denke, dass wir nur durch unsere wirtschaftliche Expansion und dem damit verbundenen Fortschritt in der Forschung (Stichwort Meerwasserentsalzung uvm.) Möglichkeiten finden können, mehr Menschen einen angemessenen Lebensstandard zu bieten.

  32. GIZA sagt:

    Die Expansion, die Du für so gefählich hälst, findet nämlich genau dann statt, wenn man den Armen und Hungernden einen höheren Lebensstandard bietet.

    Ja, genau darauf wollte ich weiter oben hinaus. Es ist ein Delimma. Auf der einen Seite soll der 3.Welt geholfen werden. (Zu Recht!) Auf der anderen Seite würde dies eine Menge Probleme mit sich bringen.

    Wer sind wir denn, einen Chinesen oder Inder zu sagen: „Ne, Autos sind schlecht für die Umwelt. Du bekommst keins.“

    @creezy
    Eine gute Einschätzung zur Imagepflege. Natürlich betreiben einige Personen das alles fürs Image. Daran is vielleicht auch nichts schlimmes. Der Herr Grönemeier muß doch auch Platten verkaufen.

    Sozialismus Kommunismus Kapitalismus: Auch da macht man es sich viel zu einfach. man erklärt den Sozialismus und den Kommunismus für gescheitert, weil sie in einer Welt de kapitalisten nicht bestehen konnten….

    Egal ob nationale Sozialismus der Nazis und der in der DDR: Beide Systeme sind nur durch Gewalt zu erhalten und haben unzählige Opfer erzeugt. Warum sind die Menschen denn in der DDR auf die Straße gegangen? Weil es ihnen so supi gut ging?
    Kommunismus?! Ich halte zwar nichts von einem Body-Count, aber den Vergleich zu den Verbrechen der nationalen Sozialisten halten die Kommunisten mal locker.

    Für mich gibt es keine Alternative zu Demokratie und Marktwirtschaft.

    GIZA

  33. […] Außerdem berichteten zahlreiche Blogger vom P8-Konzert: MC Winkel, der AOL-Chef Torsten Ahlers, Christoph Burseg, die Norddeutsche Kühle sowie ich in meinem privaten Blog.  […]

  34. Westpfalz-Johnny sagt:

    vielleicht hat er ja auch nur einfach einen Headshop eröffnet???

  35. Dave-Kay sagt:

    @Nico

    Es ist sicher zu einfach zu sagen, Expansion gleich Expansion, egal welche, aber ich sehe es durchaus als gegeben an, dass beide Formen der Expansion nachhaltig diesen Planeten schädigen. Ich habe es mir in den Postings vorher zu einfach gemacht, das will ich gerne zugeben, indem ich das durcheinander gewürfelt habe, aber letztlich sehe ich beides unter nur einer Position und beides als schädlich an.

    Warum?
    Nun, das mit der Population liegt ja eindeutig auf der hand, ich hoffe, da muss ich mich nicht erklären!?
    Hier eine Populationskurve (zwar in anderem Zusammenhang, aber egal)
    (Wenn ich mal in München bin, gehe ich bestimmt hierhin)

    Das mit dem wirtschaftlichen Wachstum geht meiner Meinung nach IMMER mit einem größeren Ressourcenverbrauch einher, denn wirtschaftliches Wachstuim bedeutet nach Abzug allen blablas, am Ende doch mehr verkaufen und mehr verkaufen bedeutet immer auch mehr Hardware verkaufen, also alle Dinge für die Rohstoffe und Energie verwendet werden. Rein immaterielles Wachstum will mir hier doch sicher keiner verkaufen, oder?

    Wollte man jetzt zB Afrika mit unserem Luxus ausstatten wären binnen kürzester Zeit weder Öl noch Eisenressourcen zu erhalten. Es gab irgendwo, leider finde ich die Quelle gerade nicht, eine Aussage, dass, wenn die Anzahl der Autos pro Bürger in Indien (und nur da) die Zahl der Deutschen hätte und zwar schlagartig, so könnten wir noch genau 1 Minute Auto fahren auf der Welt, dann wäre das Öl verbaucht. (Ich glaube, das hat der Pispers gesagt)
    Dann stünde dann für mich dann noch die Frage an, wie man den wirtschaftliches Wachstum generieren will, ohne neue Märkte zu erschließen und vor allem ohne weiter den Verbrauch von Ressourcen nach oben zu treiben?

    Aber erklär mir mal genau, wie wirtschaftliches Wachstum funktioniert, ohne dabei den Rohstoffverbrauch nach oben zu treiben. Ich lasse mich da gerne belehren.

    Deinen Absatz 2 verstehe ich erhlich gesagt nicht so Recht. Natürlich ist es klar, dass man denen diesen Lebensstandard nicht bieten kann, ohne dabei selber zurück zu nehmen, das ist ja der Punkt, an dem es scheitert, wir wollen nicht verzichten.

    @Giza
    UFF den Nationalsozialimus jetzt dort einzuriehen, weil sich die Nazis Sozialismus auf die Fahne schrieben, finde ich, sagen wir mal Hanebüchen, geschichtlich ist es sicher nicht haltbar.

    Dass der Sozialismus nur durch Gewalt zu erhalten ist, hat mit dem Sozialismus an sich erst mal rein gar nichts zu tun, die idee dahinter besagt ja eigentlich, dass alle gelcih sind, was bei uns soagr im Grundgesetz steht und dass alle das gleiche bekommen und der Staat nur zur Verwaltung der gleicheit zu agieren hat. Er lenkt die verteilung der güter und achtet darauf, dass keiner höher gestellt ist. Die Theorie an sich ist nicht so schlecht. Meine Aussage, dass er sich in der Welt des Kapitalismus nicht durchsetzen konnte, ebenso wie der kommunismus, sollte nur veranschulichen, dass ich beide System nicht für so verkehrt halte, mit der Einschränkung, dass sie in einer schon kapitalistischen Welt keinen bestand haben können(weswegen ich den Kapitalismus ja wie gesagt, für irreversibel halte), was an der Gier der Rasse Mensch liegt. Die Ideen dahinter jedoch halte ich für absolut korrekt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus

    OT
    Wo steckt der Winkelsen eigentlich, der sagt ja gar nichts in seinem Block. Eine Liste mit @ fehlt hier in den Kommentaren :D

  36. MC Winkel sagt:

    Ich schaue mir das hier Alles an und verfolge es mit großer Spannung. Diskutiert ruhig weiter, vllt. schreibe ich am Ende eine Zusammenfassung. Oder so.

    [Bist übrigens im Spam gelandet, Dave-Kay. Vermutlich wg. der vielen links…]

  37. Dr.Sno* sagt:

    @GIZA, wie man Spenden zum Bau von Schulen in Afrika als „gefährlich“ darstellen kann ist mir ehrlich gesagt echt ein Rätsel.

  38. GIZA sagt:

    @Dr.Sno*

    Ich habe nie Spenden per se als „gefährlich“ bezeichnet. Zumindest wollte ich das nicht. Aber viele Spenden halten die 3. Welt in Abhängigkeit der 1. Welt. Nehmen wir z.B. Nahrungsmittel. Sie sind zwar sinnvoll (natürlich!) aber verhindern auch das Entstehen einer unabhängigen Wirtschaft. Die EU schafft tausende Tonnen Nahrungsmittel nach Afrika und der lokale Markt bricht zusammen, weil die Bauern dort Ihre Produkte nicht mehr los werden.

    @Dave-Kay
    Einige Sozialisten mögen es vielleicht nicht hören, aber die Nazis waren auch Sozialisten. Verstaatlichung, Enteignung, Gleichschaltung etc.

    Und ja, Gewalt ist Bestandteil des Sozialismus. Wie will man denn sonst „die herrschende Klasse“ enteignen?

    Das „die Idee“ des Sozialismus gut ist, bezweifel ich. Irgendwie fällt mir nicht ein Beispiel der letzten 2000 Jahre ein, in der dieser Sozialismus funktioniert hat. Wieso halten also noch so viele an der Theorie fest?!

    Das ganze erinnert mich an Ikarus. Der hatte auch eine tolle Idee und ist damit „auf die Schnauze“ gefallen. Der Sozialismus ist 100te male „auf die Schnauze“ gefallen, aber einige halten immernoch an der Idee fest.

    ws

  39. Dr.Sno* sagt:

    @GIZA, Nahrungsmittel werden, wie z.B. nach dem Tsunami als Sofortmaßnahme gespendet. Entwicklungshilfe schliesst nun schon per Definition die Nachhaltigkeit der Maßnahme mit ein. D.h. dass man versucht Grundlagen zu schaffen, die als Basis einer eigenständigen Weiterentwicklung dienen sollen. Dies sollte man als Chance sehen, Ländern vor einem Energie- und Umweltdesaster zu bewahren, in dem man aufzeigt was die Industrieländer aus ihrer Historie gelernt haben. Leute vor dem Spenden für humanitäre Zwecke durch solche Aussagen abzuschrecken halte ich schlichtweg für falsch. Nur weil man etwas vielleicht ander oder besser machen könnte, heisst es nicht dass es das klügste ist gar nichts zu tun (ausser das Internet fusslig zu diskutieren).

  40. GIZA sagt:

    @Dr Sno*
    Sofortmaßnahmen nach einen Tsunami machen natürlich Sinn, weil eben die ganze Infrastruktur zerstört ist. Thailand ist aber ein hoch industrialisiertes Land, was nur wieder aufgebaut werden muß. Dann beginnt die Selbstversorgung.

    In Afrika ist es aber anders: Die UNO verschifft Tonnen von Nahrung nach Afrika. Dies hilft genau ein Jahr. Da die Nahrung subventioniert/kostenlos ist, gehen die ansässigen Bauern ein und produzieren nichts. Im nächsten Jahr gibt es wieder das gleiche Problem. usw. usw…

    Ich zitiere den kenianischen Wirtschaftsexperten James Shikwati dessen Fachwissen ich nicht anzweifeln will: „Wenn sie wirklich die Armut bekämpfen wollen, sollten sie sich mit ihrer Entwicklungshilfe komplett zurückziehen und Afrika endlich die Chance geben, selbst für sein Überleben zu sorgen. Derzeit ist Afrika wie ein Kind, das immer gleich nach seinem Babysitter schreit, wenn etwas schief geht. Afrika sollte auf eigenen Füßen stehen.“

    Sofortmaßnahmen sind richtig und wichtig. Sie müssen nur zielgerichtet sein. So doof das Beispiel ist, aber ich denke da auch an Kleiderspenden für Afrika. Wie soll sich denn eine Textilindustrie entwickeln, wenn die 1.Welt massenhaft Klamotten nach Afrika verschifft? Hast Du Dich nicht auch schon mal gewundert, warum im TV immer wieder Afrikaner in z.B. Bayern Trikots rumlaufen? Woher kommen die denn? Aus afrikanische Produktion wohl nicht.

    GIZA

  41. Dave-Kay sagt:

    reicht jetzt ;9
    Aber ich lass noch einen Link hier
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25443/1.html

  42. Dr.Sno* sagt:

    @GIZA, Soforthilfemaßnahmen als Reaktion auf Hungersnöte als eine Blockade für die kapitalistische Marktwirtschaft eines der ärmsten Länder der Welt zu sehen erschliesst sich mir nicht (finde ich eher etwas pervers, wenn ich ehrlich bin). Natürlich kann man der Meinung sein, dass eben einfach Tausende sterben müssen, damit sich ein Gesundheitssystem nach kapitalistischen Gesichtspunkten (oh weiha!) entwickelt. Und klar, kann man das Bildungswesen komplett privatisieren (oh schreck!) und das von 3.Welt-Ländern auch fordern. Aber ob das sinnvoll ist?

    In den Regionen in denen als Hilfsmaßnahme Setzlinge und Agrarschulungen gehen, ist an Profit der Bauern durch deren Produktion noch gar nicht zu denken. Dort lebt fast jede Familie ausschliesslich von Eigenerzeugnissen von denen nur die Spitzen getauscht oder verkauft werden können. Größere Plantagen arbeiten in Afrika meist eh fast ausschliesslich für den Export (wenn es nicht eh westliche Unternehmen sind), weshalb der Binnenhandel für die nur von geringer Bedeutung ist.

    Und in Bezug auf deine Bayern-Trikots bin ich ehrlich gesagt wirklich froh, dass unsere Welt noch ausreichend nachhaltig ist und Produkte, die von Reichen nicht mehr gewollt sind (weil Bayern ja nicht Meister ist) dann zweit- und drittverwertet werden (auch wenn der Bayern-Shop in Karthoum dann halt nicht so gut läuft).

  43. Westpfalz-Johnny sagt:

    Was ich an diesem ganzen G8-Gipfel ein bisschen schade fand, war die z.T. sehr unsachliche Berichterstattung und Aufarbeitung. Wenn das Erste und Wichtigste Ergebnis, was z.B. die PDS und diverse Anti-G8-Gruppierungen zu dem ganzen Gedöns zu verkünden haben, die stolze Meldung ist, daß man ja „erfolgreich“ die Fünf-Finger-Taktik eingesetzt hat, so und so viel Straßen blockiert hat usw…, also soviel Dummheit und Arroganz tut schon weh! Irgendwie stand immer nur der Protest im Vordergrund, konkrete Inhalte gab´s eher selten zu hören. Wenn dann noch von so´ner Anti-G8-Aktivistin behauptet wird, daß die Deeskalationsstrategie nicht richtig funktioniert hat und die POLIZISTEN mit Schuld an den Ausschreitungen waren – ouh man! Die Dämlichkeit einiger Leute in diesem Land ist schon fast nicht mehr zu ertragen!

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