JID veröffentlicht neues Album „God Does Like Ugly“

JID God Does Like Ugly

JID ist ein Künstler, der mit seinem letzten Album, The Forever Story, Maßstäbe gesetzt hat. Der LP wurde eine nahezu perfekte Kombination aus Storytelling, Produktion und flowtechnischem Können bescheinigt. God Does Like Ugly, JIDs viertes Studioalbum, tritt in große Fußstapfen.

Vielseitige Produktion, starke Momente

Einer der größten Pluspunkte des neuen Albums ist die Vielseitigkeit der Produktion. Der Opener „YouUgly“ beeindruckt durch seinen Start-Stopp-Flow und zahlreiche Beat-Wechsel, die die Hörer auf Trab halten. Das Mixtape nimmt verschiedene Musikstile auf, von den Miami-Bass-Einflüssen in „Sk8“, das erstmals einen tanzbaren Track auf einem JID-Album präsentiert, bis zu den düsteren Synths in „What We On“, die an die unheimliche Atmosphäre von Silent Hill 2 erinnern. Dieser experimentelle Umgang mit Beats und Klanglandschaften sorgt dafür, dass die Songs abwechslungsreich und spannend bleiben.

Starke Performance und lyrische Tiefe

JIDs lyrische Fähigkeiten bleiben auf God Does Like Ugly unbestritten. Wie gewohnt wechselt er mühelos zwischen verschiedenen Flows und passt seine Raps perfekt an die Beats an. Auf „Community“ und „K-Word“ zeigt er seine Wut, wobei die hypnotischen Vocal-Effekte den Aggro-Flow unterstreichen. Auf „On McAfee“ brilliert er mit seinem charakteristischen, schnellen Staccato-Flow.

JID beherrscht jedoch auch sanftere Töne. Auf „No Boo“ bringt er eine überraschend glatte Gesangseinlage und zeigt sich von seiner versöhnlicheren Seite. Auch die Gastauftritte unterstreichen die Vielseitigkeit des Albums. Westside Gunn, Vince Staples und Clipse sorgen für starke Momente, ebenso wie die Melodie von Ciara und Earthgang auf „Sk8“. Jessie Reyez und Mereba ergänzen das Klangbild mit ihren einzigartigen Stimmen auf „No Boo“ und „Of Blue“.

Thematische Tiefe und emotionale Entwicklung

Lyrisch knüpft JID an seine Stärken auf The Forever Story an und erzählt weiterhin von persönlichen Kämpfen und sozialen Themen. Der Song „Gz“ beschäftigt sich mit Rassenungerechtigkeit, während „VCRs“ als Warnung an seine Kritiker dient. Besonders berührend ist „Of Blue“, in dem JID introspektiv seine eigenen Dämonen und Selbstzweifel verarbeitet. Der Song bietet Hoffnung, indem er sagt: „Maybe only way to make it to the light is through the dark.“

Das Album endet mit „For Keeps“, einem Song, in dem JID (Youtube) seinen treuen Fans dankt und gleichzeitig seine persönliche Entwicklung widerspiegelt. Die Enthüllung seiner Vaterschaft zum Schluss sorgt für einen bittersüßen Abschluss, auch wenn dieser Moment nicht die emotionale Wucht erreicht, die man sich gewünscht hätte.

Fazit: Ein solider, aber nicht herausragender Nachfolger

God Does Like Ugly ist insgesamt ein solides Werk, das vor allem durch JIDs hervorragende Performances und die abwechslungsreiche Produktion besticht. Allerdings gelingt es dem Album nicht, die magische Mischung und den narrativen Tiefgang von The Forever Story zu wiederholen. Einige Tracks wirken wiederholend, und die lyrischen Themen bleiben nicht immer frisch und innovativ.

Trotz dieser Schwächen bleibt God Does Like Ugly ein respektabler Beitrag zum Rap-Jahr 2025 und könnte durchaus in den Jahres-Endlisten auftauchen. Es hat genug starke Momente, um es immer wieder anzuhören, auch wenn es im Vergleich zu früheren Arbeiten von JID etwas abfällt.

JID – „God Does Like Ugly“ // Spotify Stream:

JID – „God Does Like Ugly“ (Preluxe Edition) // Spotify Stream:

JID – „God Does Like Ugly“ // apple Music Stream:

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