Destin Conrad überrascht mit Jazz-Album „wHIMSY“

Destin Conrad Whimsy

Destin Conrad, bislang vor allem als aufstrebende Stimme des modernen R&B bekannt, überrascht mit einer mutigen Kursänderung. Sein neues Album „wHIMSY“ ist ein klares Statement: Jazz ist kein Relikt vergangener Tage, sondern ein Raum, in dem sich Gegenwart, Emotion und Freiheit neu verbinden. Veröffentlicht wurde das Werk über EMPIRE, und schon jetzt zeigt sich, dass Conrad hier nicht einfach Genres mischt, sondern seine eigene musikalische Sprache weiterentwickelt.

Von der Jazz-Chorzeit zum großen Experiment

Für Destin Conrad ist „wHIMSY“ mehr als nur ein Nebenprojekt. Schon während seiner Highschool-Zeit war er Mitglied eines Jazz-Chors. Jetzt, Jahre später, greift er diese Wurzeln auf und bringt sie in einen neuen Kontext. Er beschreibt das Album selbst als „off the cuff, free idea“ – also als spontanes, leidenschaftliches Projekt, das immer in ihm schlummerte. Dabei bleibt er seiner Leichtigkeit treu, während er gleichzeitig tief in die Tradition des Jazz eintaucht.

Destin Conrad x wHIMSY – Hochkarätige Unterstützung

Das Album lebt nicht allein von Conrads Stimme, sondern auch von einer Riege namhafter Kollaborationen. Terrace Martin bringt seine Erfahrung als Produzent ein, James Fauntleroy fügt feine Harmonien hinzu, während Trompeter Keyon Harrold und Sängerin Vanisha Gould die klangliche Palette erweitern. Auch Ambré, Louie Lastic, Mack Keane, Austin Brown und Astyn Turr hinterlassen deutliche Spuren. Diese Vielseitigkeit verleiht „wHIMSY“ einen breiten Klangraum, der zwischen Intimität und Experiment wechselt.

Ein Album zum Durchhören

„wHIMSY“ umfasst elf Stücke, die besonders in ihrer Gesamtheit wirken. Conrad baut eine Atmosphäre auf, die Zuhörer sanft hineinzieht und sie Stück für Stück tiefer in seine Welt führt. Titel wie „drifting“ oder „A Lonely Detective“ schaffen filmische Stimmungen, die sich mit Leichtigkeit und geheimnisvoller Spannung abwechseln. Besonders hervorzuheben ist „wASH U AWAY“, ein Song, der vor Intimität glüht und das Motiv der bleibenden Erinnerung in sinnlichen Bildern entfaltet. „I left your crib this morning and I smell you on my neck“, singt Conrad – eine Zeile, die seine poetische Seite betont.

Destin Conrad x wHIMSY – Zwischen Digitalität und Nostalgie

Bemerkenswert ist auch der zeitliche Abstand zu Conrads Debüt „Love on Digital“, das erst im April erschien. Während dort die digitale Ära des R&B gefeiert wurde – inspiriert von den frühen 2000ern und ihren neuartigen Produktionsweisen – schlägt „wHIMSY“ eine fast gegenteilige Richtung ein. Statt Software-Sounds dominiert hier das Handgemachte, Organische. So gelingt es Conrad, zwei völlig unterschiedliche Kapitel seiner Kreativität in kurzer Zeit zu öffnen.

Ausblick: Bühne und Zukunft

Schon im September startet Conrad seine „Love on Digital“-Tour in den USA. Gemeinsam mit Mack Keane wird er bis November durch Nordamerika reisen. Anschließend folgt im Dezember die europäische Etappe mit Cari als Special Guest. Ob und wie „wHIMSY“ dort ebenfalls eine Rolle spielt, bleibt offen – doch es wäre kaum überraschend, wenn Conrad die neue Jazz-Ausrichtung auch live integriert. Denn genau darin liegt seine Stärke: ständige Weiterentwicklung, ohne die emotionale Authentizität zu verlieren.

Fazit | tl;dr

Mit „wHIMSY“ gelingt Destin Conrad ein mutiges Statement. Er beweist, dass ein Künstler nicht auf ein Genre festgelegt bleiben muss, sondern durch Offenheit wachsen kann. Zwischen Nostalgie, Sinnlichkeit und Improvisation entsteht ein Album, das zugleich persönlich und universell wirkt. Conrad hat den Jazz nicht neu erfunden, aber er hat ihn für sich neu definiert – und damit ein Werk geschaffen, das seinen Namen weiter festigt.

Destin Conrad – „wHIMSY“ // Spotify:

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