Wenn das Haus abgebrannt ist (2)
MacGyver lief an diesem Abend nicht mehr und selbst wenn; ich hätte keine Wahl gehabt. Alexandra kramte die VHS-Kassette aus den Untiefen ihrer antiken Echtholzkommode, die sich direkt unter der avantguardistischen Glasvitrine und in großer Diskrepanz zu ebendieser befand. Sie legte das Band ein, spulte zum Anfang zurück und moderierte sodann das mir vorgeführte Material so detailliert, dass selbst bei stärkster Konzentration und unter Zuhilfenahme pharmazeutischer Aphrodisiaka nicht an eine Erektion zu denken gewesen wäre. „Ooh, und guck mal da, jetzt drehe ich mich etwas näher zur Kamera. Siehst Du da, Aah, wie ich mich räkele? Und Uuh, da war plötzlich so heeeiiiß, ich musste mich einfach entkleiden.“. Das Schlimmste war eigentlich die unangenehm gekünstelte, auf erotisch ausgerichtete Stimmlage. Sie erinnerte mich an die Adult-Movie-Synchronisationsstimmen der ersten VTO-Produktionen, die ich Anfang der Achtziger Jahre partiell als Inspiration verwertete, aber selbst da schon auf den Ton verzichtete.
„Hör zu, Alexandra: es mag sicherlich Menschen geben, die so Amateurfilme mögen, die sich dadurch vielleicht auch ermuntern lassen. Und auch wenn Du toll in diesem Negligée aussiehst – für mich ist das nichts.“. Ich log. Toll sah weder die in FDP-Farben melierte, sonnenbeblümte Frotteebettwäsche, noch das in altrosa gehaltene Nachthemdchen aus. Mal abgesehen davon, dass sich die Farbgebung insgesamt sogar biss; ich staunte, wie man die Umsetzung der „jetzt-guck-mal-sexy-in-die Kamera“-Mimik mit einem epileptisch zwinkernden Augenlid und einem Mund, größer geöffnet als die Burgtore des Windsor Castles, derart verhunzen konnte. „Pffft, dann nicht! Sowas wirst du nie wieder zu sehen bekommen, das kannst du mir glauben!“. Ihr Wort in Gottes Ohr.
Jetzt musste dringend etwas Stärkeres her. Mit Söhnlein Brilliant allein würde diese Neutralisierung nicht mehr zu beheben sein. „Ach komm‘, ich schaue mir deine Begabungen dann später lieber in echt an, einverstanden? Und, äh, hast du Sambuca da?“. „Nein, aber einen schönen Dujardin, wenn Du magst.“. „Nehm‘ ich.“. Nach dem letzten Branntwein erbrach ich am Folgetag Blut. Aber irgendwie musste ich die Bettwäsche, das Polyester-Kittelchen und den offenen Mund aus meinem Kopf bekommen. „Mach mir ruhig einen Doppelten!“, rief ich. „Gerne!“, flötete sie, während sie aus dem untersten Fach der Vitrine den aldiösen Dujardin-Verschnitt griff, „soll ich anschließend schonmal das Badewasser einlassen?“. „Äh, … also für mich nicht!“.
Was war denn nur los? Ich wollte ein Glas Sekt trinken, kurz eine Empfehlung hinterlassen und dann rechtzeitig zum Sportstudio wieder zuhause sein. Und jetzt saß ich hier, bekomme schlecht ausgelichtete Amateurpornos und fuseligen Branntwein aufgezwungen und soll noch … baden? Ich duschte doch bereits, außerdem hasse ich aufgeweichte Fußsohlen. Und Harry Valérien wartet bestimmt auch nicht auf mich.
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[Fortsetzung folgt.]
harry valérien wartet ohnehin nur sehr ungern. einmal hat er auf den bus gewartet, und als dieser nach drei minuten immer noch nicht da war, ist er einfach zu fuß gegangen, dieser schräge vogel.
Die Ehrennadel der Stadt München, die Harry Valérien erhalten hat, bekommst du von mir persönlich, sollte sich herrausstellen, dass du deine Empfehlung tatsächlich bei dieser Person gelassen hast.
Schon alleine in den bisherigen 2 Texten hab ich nun mindestens 20 Gründe gefunden das eben nicht zutun.
ich bin gepannt, erste forsetzungsgeschichte mit der ich voll mitgehe.
smile
hihihi – und ich bemühe mich wirklich, haltung zu bewahren! „anschliessend das badewasser einlassen“ – spätestens dann, aber allerspätestens dann, wäre ein echter mann [tm] verschwunden!
Ich bin enttäuscht von Ihnen. Die Dame gibt sich Mühe, und Sie versauen alles (befürchte ich). Ich hätte sie baden gehen lassen.
In solchen Fällen, Herr Winkel, nimmt man die Beine in die Hand und läuft um sein Leben.
Zum Beispiel, während sie das Badewasser einlässt.
Hut ab Winkelsen, manch einer (ich inkl.) wäre spätestens DA geflüchtet!
Das hört sich ja echt wie n falschen Film an …
Raus da! ;-)
Also ich freue mich ja, dass Sie nicht einfach gegangen sind, sonst gäbe es ja keine Fortsetzung, aber warum indreigottesnamen sind Sie nicht einfach gegangen?????!!!!
Na, du machst es aber spannend….die Erwartungen an einen Twist á la „Die üblichen Verdächtigen“ sind jetzt langsam ziemlich hoch, das ist dir hoffentlich klar. Du wirst für den 3. Teil alle deine Kräfte aufbieten müssen.
Und ich stimme dir zur – rosa Nachthemden, sonnenbeblümtes Frottee, Glasvitrinen (übrigens auch Glastische, hehe) gehen gar nicht…aber was hast du gegen Echtholzkommoden, du Ikea-rist?!
Also Herr Winkelsen,
nun wird das aber künstlich in die Länge gezogen.
Die Hinhaltetaktik ist ja schlimmer als bei Dallas und Denver zusammen :-(
Oh ist mir schlecht, so auf nüchteren Magen, Herr W.!
wozu baden, meine süße, ich habe sagrotan dabei! … hätt ich ihr gesagt! LOL und wenn harry keine zeit hat, piereluigi colina hat bestimmt n ohr für sportliches….
Ich weiß nicht, was Sie gegen ein Bad einzuwenden haben. Das ist doch schön entspannend :-) Ich bin ja mal auf die Fortsetzung gespannt. Und altrosa Nachthemden gehen wirklich gar nicht.
Ihre Frau Ährenwort
mc, du saaaaaadist!
wie geht’s weiter?
oh je, da habe ich schon beim lesen kalte füße bekommen…
raus da herr winkelsen, SCHNELL
(das ist so eine von den damen, die nach einer, und sei sie noch so bemüht-erotischen nacht heiraten wollen, ich fühle das!)
Mein lieber Herr Winkelsen, ich glaube, ich habe Sie ertappt. Sie drehen mal wieder an der Historie. Das war doch genau anders herum. Wir Mädels wurden doch mit miesen Alkoholikas, billigen Dessous und schlechten Filmchen zu Beischlafübungen überredet. Also, ich bin absolut auf Alexandras Seite, was im übrigen ein wirklich sehr schöner Name ist. Nein, ich glaube, Sie waren der Beischlafüberreder.
Und jetzt lassen Sie endlich das Haus abbrennen.
Herzlich und ungeduldig
Ihre FrauvonWelt
@der.grob: Ich sah jüngst irgendwo Harry Valériens Herzschrittmachen. Sexy as hell!
@Böhler: Warte up!
@roman libbertz: :) … hab Geduld.
@zoee: Es sei den, es wartet ein standesgemäßer Jacuzzi… aber davon war nicht auszugehen. ^^
@Michi: Sie meinen, während ich dann das Sportstudio gucke?
@Scholli: Sie meinen so ganz ohne Empfehlung. Hmmmm. Das wusste ich damals noch nicht.
@Sub: Ich hoffte insgeheim, sie schaltet jeden Moment auf s/w um.
@mee: Abwarten.
@Johanna: Naja, es gibt so Zeiten im Leben einen Mannes, da sind so Kerben im Schnitzbrett nicht unwichtig. (nicht ernst gemeint!)
@aristokitten formerly known as Promotante: … ich musste ja damals schon alle Kräfte aufbieten!
@buem: „Künstlich“ ist hier das falsche Adjektiv. :)
@Lenny_und_Karl: Wegen des Branntweines, Frau LuK?
@little-wombat: :) … hatte ich leider im Auto vergessen.
@Frau Ährenwort: Welche Farbe, werte Frau Ährenwort, tragen denn Sie so?
@denzel: Kooommt!
@Miss Liss: „Hochzeit“? Sie thematiseiren innerhalb dieser Geschichte eine „HOCHZEIT“? PFUI! :)
@FrauvonWelt: Mag sein, werte FrauvonWelt, das sowas woanders üblich ist. Aber nicht beim Winkelsen!
Kann es denn sein, werter Herr Winkelsen,
dass es Alexandra gerade um Ihre aufgeweichten Fußsohlen ging,
weil sie so besser voran kommt mit der Hornhautraspel?
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
Ja, ja … Frauen und baden … ich erinnere mich da an einen Abend 2001 an dem ich mit einer … lassen wir das…
Wenn sie da noch gelandet sind … RESPECT … Das nenne ich Durchhaltevermögen.
Mein werter Herr Winkelsen, bin ich die einzige die sich fragt wie verzweifelt man sein muss um sich mit Fusel zu betrinken um flachzulegen, gelegt werden? Zu allem Überfluss fühlt man ja die altrosa Polyesterdessous immernoch, auch wenn man sich blindgesoffen hat?! Also ich bin gespannt auf die Fortsetzung, hoffe schwer dass sie Fersengeld gegeben haben und ich sie in meiner Gunst nicht herunterstufen muss ;)
Von Herzen Ihre DiVA
was man(n) nicht alles tut, um am ende eine weitere kerbe in seinem lebensbaum raspeln zu dürfen oder wird es soweit gar nicht kommen?
diverse faktoren hätten mich, ganz gleich welcher gemütszustand herrschen mag, like harrison ford in die flucht getrieben. *fingernägelkauend abwartend*
greetz
Was mir Sorge bereitet, Du hättest schon in Teil 1 an einer Stelle bereits gehen sollen. Hier in der Geschichte an fünf Stellen. Hattest Du Blei in der Hose?
Ist ‚avantguardistisch‘ ein Wortspiel, das ich nicht verstehe?
Ich? Des nachts? Na ja, ich trage rosa. Na und? Ich stehe dazu jawohl, das ist mir gar nicht peinlich. Aber es ist kein a l t r o s a! Da lege ich Wert drauf :-) Ach ja, und dicke sexy weiße Plüschsocken trage ich auch noch. Sie wissen ja, Frauen und kalte Füße und so.
„neutralisierung“ ist wirklich ein prächtiges synonym herr winkelsen. respekt. und ich ziehe den hut vor ihrem durchhaltevermögen. aber mal ehrlich, was haben sie sich denn nach dem ganzen porno-gedöns noch erwartet? ein schaumbad ja anscheinend nicht.
Jetzt einfach weiter cool bleiben. Sie hat ja gar noch nicht richtig drum gebettelt.
Genau so hätte das auch in „Schöner Wohnen“ stehen können…
….das altrosane Teil war sicher unter der Kittelschürze versteckt, oder? Herr Winkelsen….das war ein Ausflug, der 1985 nach Königs-Wusterhausen stattgefunden hat! Da bin ich mir sicher! Total sicher…..
@Erdge Schoss: Da, werter Herr Schoss, habe ich nämlich auch schon drüber nachgedacht!
@Thommy: … und dabei bin ich doch so … ungeduldig!
@Die DiVa: Wieso; geht das auch anders? Und: na dann werde ich wohöl demnächst etwas schlechter bei Ihnen dastehen… :(
@danimateur: Und doe Olfaktoren vor Ort erstmal… Huiuiui!
@creezy: Nein. Vielleicht kommt das falsch rüber, aber es war ja auch nicht alles verkehrt. Oder? Naja, eigentlich doch.
@Hotte: Wer weiß. Stammt von „Avant-Garde“ ab. Nun?
@Frau Ährenwort: Socken?
@Frau A.: Ich war selbst von mir überascht! :)
@Die Muräne: Ah, da versteht mich einer!
@Dr.Sno*: Sie meinen die Vitrine, Derr Doktor?
@b-come: … lieber nicht zu früh sicher sein, werte Frau b-come!
Genau. Sie gucken Sportstudio und lassen sie baden. Lange baden. Und dann gehen Sie. Eine andere Fortsetzung darf es nicht geben. Es geht um die Mannesähre. Oder so.
Ja Socken und nun tuen Sie nicht so schockiert. Ich sehe selbst mit weißen Plüschsocken noch verdammt sexy aus jawohl!
Sagen Sie bitte einfach Sie waren jung und brauchten das Geld, und Sie stehen in meiner Gunst wieder ganz oben, werter Herr Winkel!
Verbeugung, Vorhang Die DiVa
Na, ich hoffe doch, da kommt am Ende noch etwas
Also ich bin ja langsam schon echt gespannt wie es weiter geht … ;-)