Omar performt live mit Band beim Tiny Desk Concert – Britischer Soul mit zeitloser Eleganz
Wenn Omar Lye-Fook beim Tiny Desk Concert den Song „This Is Not a Love Song“ anstimmt, wirkt das fast ironisch. Denn seine Karriere ist seit über 40 Jahren geprägt von tiefempfundenen Liebesliedern. Der britische Sänger, Songwriter und Multiinstrumentalist aus Kent hat mit seiner Stimme und seinen Kompositionen die britische Soul-Szene entscheidend mitgeprägt. Nun brachte er diesen unverwechselbaren Sound ins NPR-Headquarter – und verwandelte den kleinen Raum in ein intimes Soul-Paradies.
Eine Legende mit bewegter Karriere
Omar gilt als Pionier des Neo Soul und als Brückenbauer zwischen klassischem R&B, Jazz und Reggae-Einflüssen. Schon sein Debüt „There’s Nothing Like This“ von 1990 setzte neue Maßstäbe. Der Song öffnete ihm Türen zu Kollaborationen mit Stevie Wonder, Erykah Badu und der verstorbenen Angie Stone. Im Laufe seiner Karriere hat er immer wieder bewiesen, dass Soul-Musik nicht nur vom Herzen kommt, sondern auch den Zeitgeist überdauern kann.
Omar Tiny Desk Concert – Stilvoll und voller Energie
Für seinen Auftritt trat Omar in elegantem Outfit auf, gekrönt von seinen ikonischen High-Top-Locs. Sein Blick beim Betreten des Tiny-Desk-Sets verriet ehrliche Überraschung – vielleicht wegen der vielen treuen Fans, die dicht gedrängt den Raum füllten. Diese Energie griff er auf und verwandelte sie in eine Performance, die gleichermaßen sanft, groovend und emotional intensiv war.
Die Band, geleitet von Bassist und musikalischem Direktor Mike Griot, sorgte für ein sattes Fundament. Teddy Crockett an der Gitarre, Eric Brown am Schlagzeug, Raleigh Neal II an den Keys sowie Vivian Sessoms mit warmen Background-Vocals hielten die Dynamik lebendig. Die Bläsersektion mit Aaron Broadus an der Trompete und Antonio Parker am Saxophon brachte zusätzlichen Glanz.
Songs, die Geschichte erzählen
Das Set begann mit „Can We Go Out?“, einem smoothen Groove, der sofort Wärme und Intimität erzeugte. Mit „The Man“ brachte Omar eine selbstbewusste, fast funkige Energie ins Spiel, bevor „Little Boy“ tiefere, nachdenklichere Töne anschlug. „This Is Not a Love Song“ stand als bewusst gewählter Kontrast im Raum – ein Titel, der den Humor und die Vielschichtigkeit seines Songwritings unterstreicht. Zum Abschluss folgte „There’s Nothing Like This“, der Klassiker, mit dem Omar einst Musikgeschichte schrieb.
Omar Tiny Desk Concert – Mehr als ein Konzert, ein Statement
Dieses Tiny Desk war mehr als nur ein nostalgischer Rückblick. Es zeigte, dass Omar seine Musik mit derselben Leidenschaft und Frische spielt wie vor Jahrzehnten. Sein Gesang bleibt warm, geschmeidig und präzise, seine Bühnenpräsenz charismatisch und nahbar. Die Chemie zwischen ihm und der Band war spürbar, jeder Blick, jedes Nicken fügte sich zu einem harmonischen Ganzen.
Omar bewies einmal mehr, dass Soul nicht nur ein Genre, sondern eine Haltung ist. Eine, die auf Authentizität, Verbindung und zeitloser Musikalität beruht – und die im kleinen, intimen Rahmen des Tiny Desk (Youtube) umso stärker wirkt.