Mitfahrgelegenheit II und der Duftbazi


Das Konzert war großartig. Vor der Tür verhökerten albanische Akademiker noch gefälschte Snoop-Merchandising-Artikel, als wir uns durch die Massen quetschten um als Erstes aus einer der für Köln typischen Bütten (Bierbuden) ein früh für die S-Bahn-Fahrt zu bekommen. Anschließend noch eine Stippvisite in einem klassischen Kölsch-Club und um 4.00h dann ins Hotel.

Der nächste Morgen begann für mich dann leider auch schon um 10h, weil die Zimmergenossen früh raus mussten: Die Bahn würde bereits um 12.15h gen Heimat fahren. Ich hätte ja noch schön bis 12h durchschlafen können… wenn ich des Einschlafens nach einmaligem Wachwerden mächtig wäre (hat jemand einen drogenfreien Tipp?). Um 13h dann sammle ich meine heutigen Mitfahrer am S-Bahnhof um die Ecke dann ein.

Christian ist Mitte 20, sieht aufgrund seiner üblen Haut, der schwarz gefärbten Robert Smith-Matte und seiner 2-Stunden-Nacht aus wie 82 Mitte 30. Er kommt ursprünglich aus München, lebte bis zuletzt in Köln und zieht jetzt aus Job bedingten Gründen nach Hamburg. Er ist Bäcker. Hatte wohl noch ein alternatives Jobangebot von einer Londoner Backstube, aber was ist London gegen Hamburg. Bei Ihm fiel negativ auf, dass er aufgrund seines Schlafdefizites nicht zum Hygieneprogramm kam und etwas stinken würde, wie er selbst warnte. Der sitzt schonmal hinten. Und er hält zum Glück die Fresse schläft die meiste Zeit.

Nicola kommt usprünglich aus Wiesbaden. In Köln war sie wegen einer kulturellen, indischen Global Community-Veranstaltung im Stadtgarten. Entsprechend bekleidet war sie. Und gemäß der breiten Augenbrauen geh´ ich auch mal stark von Achselbehaarung aus. Ihre Berufung deutet ebenso darauf hin: Studierte Sozialpädagogin. Am Telefon klang sie übrigens wie “0190-6x die 6“, visuell stellte sich das Ganze dann als “optical certificate-6x die 6” raus. Sonst aber nett. Und die meiste Zeit ruhig.

Und dann war da noch Jens. Alter Ostfriese, der zum Studieren (Geschichte und Philosophie) nach Kiel kam und hier auch blieb. Der Job hat Ihn vor 2 Jahren nach Köln verschlagen, dort gibt er nun historische Seminare, Schwerpunkt Kolonisierung. Whouw, ein echter Historiker in MC´s HipHop-verseuchter Karre. Nach seiner Ausführung lief “Lay low“, und bevor Goldie Loc in seinem Part zum “He don’t come around no more because I fucked his bitch. I made her suck my dick, while I was squeezin the tits. Then I hit it from the back, gripped tight on them hips (…)” kommt, dreh ich lieber die Regler runter. Weiss ja nicht, wie Jens das interpretieren würde.

Die drei unterhielten sich die ersten 10-15 Minuten der Fahrt, dann war´s ruhig. Schön ruhig. MC wurde Höhe Dortmund aufgrund der entgegenpeitschenden Schneeplattenpflocken zwischendurch kurz paranoid, hat aber keiner mitbekommen. Und so schlimm roch der Bazi auch nicht. Die heute eingenommenen 65 Schleifen entschädigten das zumindest. Ein klasse Wochenende!

Kommentare

5 Antworten zu “Mitfahrgelegenheit II und der Duftbazi”

  1. Illo sagt:

    Schon mal dran gedacht das professionell zu machen? Karre vollladen … runterfahren … ausladen … gleich wieder einladen … und zurück! Mach im Idealfall 160€ ;-)

  2. MC Winkel sagt:

    naja, was sind schon 160€?

  3. Nicole sagt:

    Grosses Grinsegesicht….
    Naja, viele verstehen englische Songtexte beim ersten zuhoeren ja auch nicht wirklich, manche niemals ;)
    Der Vergleich mit der Stimme und den Haaren – eindrucksvoll, grins.
    Froehliche Gruesse, Nicole

  4. tyce sagt:

    Dafür das man ja nicht immer weiß wen man da mitnimmt sind 65 Euro plus der Rückfahrt doch enorm gut. Die Hauptsache ist doch das da nicht irgendwann so ein Nerd mitkommt der Marilyn Manson ähnlich sieht und sich komisch verhält. Mein Tipp: Den Schlagstock links im Türfach! ;o)

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