„Marca Passo“ von Azymuth: Ein starkes musikalisches Erbe trifft auf neue Innovationen
Azymuth, das brasilianische Jazz-Funk- und Samba-Soul-Trio, feiert mit Marca Passo nicht nur ein beeindruckendes Jubiläum von fünf Jahrzehnten. Sondern beweist auch, dass ihre musikalische Reise keinesfalls an Schwung verloren hat. Das 40. Album der Gruppe ist ein tiefgründiger Tribut an die verstorbenen Gründer, José Roberto Bertrami und Ivan „Mamão“ Conti. Es spiegelt zugleich das beständige Erbe und die Weiterentwicklung der Band wider.
Die Musiker und ihr Erbe
Das neue Werk wurde in Rio de Janeiro aufgenommen und markiert das erste Studioalbum nach dem Tod des Gründungsdrummers Ivan „Mamão“ Conti im Jahr 2023. Alex Malheiros, der letzte verbliebene Gründungsmitglied von Azymuth, trägt weiterhin die Verantwortung für das musikalische Erbe der Gruppe. An seiner Seite steht der Keyboarder Kiko Continentino, der seit 2016 Teil der Band ist, sowie der neue Drummer Renato Massa, der in das Projekt aufgenommen wurde, um die ausdrucksstarken Rhythmen von „Mamão“ fortzuführen.
Ein kreativer Prozess in der Tradition von Azymuth
Das Album wurde von Daniel Maunick produziert, der bereits an den beiden letzten Studioalben der Band mitgewirkt hatte. Maunick, auch verantwortlich für Werke von Marcos Valle und Terry Callier, lässt in Marca Passo eine brillante Mischung aus brasilianischer Musiktradition und globalen Einflüssen entstehen. Die Kompositionen auf dem Album sind eine Mischung aus Jazz, Samba und Funk, die in typischer Azymuth-Manier die Grenzen von Genres und Zeiten überschreiten.
Musikalische Vielfalt – Von Samba bis Jazz-Funk
Marca Passo eröffnet mit „Fantasy ’82“, einem leichten, aber groovigen Stück, das mit einem sanften Rhodes-Piano und einem fließenden Bass von Alex Malheiros bezaubert. Der Song entfaltet sich zu einem harmonischen Funk-Samba, in dem sich die Mitglieder der Band im rhythmischen Zusammenspiel beweisen. Ein weiteres Highlight ist „Belenzinho“, das mit seiner Mischung aus Bossa Nova, brasilianischer Soulmusik und Jazz die Vielseitigkeit der Band unterstreicht. Die feinen Polyrhythmen und die sprudelnde Energie machen es zu einem unverwechselbaren Azymuth-Stück.
Moderne Jazz-Elemente treffen auf traditionelle Samba-Rhythmen
„Marca Tempo“ setzt mit einem intensiven Samba-Doido-Takt ein klares Zeichen, das die Tanzfläche in Bewegung versetzen wird. Der Song beeindruckt durch sein schnelles Tempo und die kraftvolle Interaktion zwischen Bass, Orgel und Percussion. Ein weiteres herausragendes Stück ist „Samba Pro Mamão“. Es ist dem verstorbenen Drummer Ivan „Mamão“ Conti gewidmet. Der Song kombiniert deshalb moderne Jazz-Elemente mit traditionellen Samba-Rhythmen. Er bringt sowohl die Hingabe an die brasilianische Musik als auch die innovative Schaffenskraft der Band zum Ausdruck.
Azymuth x Marca Passo – Tribut und Weiterentwicklung
Der Klassiker „Last Summer in Rio“, neu interpretiert mit der elektrischen Gitarre von Jean Paul „Bluey“ Maunick, widmet sich dem Komponisten José Roberto Bertrami. Das Stück zeigt auf beeindruckende Weise, wie Azymuth die Vergangenheit ehren, während sie gleichzeitig neue musikalische Wege beschreiten. „Arabutã“ und „Andaraí“ demonstrieren die Band’s Fähigkeit, mit Jazz-Funk und Samba-Doido neue, aufregende Klänge zu schaffen, die gleichzeitig ihre tiefen Wurzeln respektieren.
Fazit: Ein Meisterwerk der brasilianischen Musik
Mit Marca Passo zeigen Azymuth, dass sie auch nach fünf Jahrzehnten nichts von ihrer Kreativität und Energie eingebüßt haben. Das Album ist ein würdiger Tribut an ihre verstorbenen Mitglieder und ein kraftvoller Schritt in die Zukunft der brasilianischen Musik. Marca Passo verbindet Tradition und Innovation auf meisterhafte Weise und festigt den Platz von Azymuth als eine der einflussreichsten Bands der brasilianischen Musikgeschichte.