Freddie Gibbs & The Alchemist droppen „Alfredo 2“ Album // Review + Videos

Freddie Gibbs The Alchemist Alfredo 2

Freddie Gibbs und The Alchemist haben mit „Alfredo“ im Jahr 2020 Maßstäbe gesetzt. Das Album, das die beiden bereits als unschlagbares Duo im modernen US-Hip-Hop etablierte, erhielt breite Anerkennung. Nun, mit der Veröffentlichung von „Alfredo 2“, liefern sie eine würdige Fortsetzung, die die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern in einigen Aspekten sogar übertrifft. Dieses neue Projekt bekräftigt ihre Position als Meister ihres Fachs.

Kreative Bragging und atmosphärische Beats

Das erste Stück, „1995“, wurde bereits vor der Veröffentlichung als Single geteilt. Hier zeigt Freddie Gibbs erneut seine beeindruckende Fähigkeit zum kreativen Bragging. In typischer Manier entfaltet er eine beeindruckende Bravur, die sofort den Charakter seiner Persönlichkeit widerspiegelt. The Alchemist schafft es, den Song mit einem nahezu himmlischen Sample einzuleiten, bevor er das Instrumental mit einer verzerrten, dünnen Gitarre ergänzt, die geschickt um Gibbs‘ Delivery tanzt.

Die ersten beiden Tracks des Albums, „1995“ und „Lemon Pepper Steppers“, tauchen uns in eine fast ätherische Atmosphäre ein. Doch schon in „Lemon Pepper Steppers“ verschiebt sich die Stimmung, als düstere, dissonante Piano-Elemente und zarte Gitarrenriffs das Geschehen untermalen. Gibbs spielt hier mit verschiedenen Flows – mal staccato, mal locker, bevor er in einer schnellen Triplet-Sequenz durchbricht und dem Track noch mehr Energie verleiht.

Humorvolle Einblicke und gesellschaftliche Kommentare

„Ensalada“ featuring Anderson .Paak beleuchtet auf humorvolle Weise die Belastungen des Lebens als Drogendealer. Während Gibbs die negativen Auswirkungen des Lebensstils in seinen Texten thematisiert, bietet Anderson .Paak mit seiner rauen, hohen Stimme einen schönen Kontrast. Gemeinsam spielen sie mit dem Wort „Ensalada“ und schaffen einen eingängigen Track, der sowohl musikalisch als auch lyrisch fesselt.

Mit „Empanadas“ kommt der humorvolle Gibbs (YT) erneut zum Vorschein, als er mit einem cleveren Bar über ein erotisches Abenteuer an eine alte Rastafari-Flamme anknüpft, das ihm so gut gefiel, dass er „Fußball schauen“ musste. Auch in diesem Track liefert Gibbs lustige Lines, in denen er auf alte Fehden anspielt – insbesondere mit Jim Jones und Benny the Butcher, mit denen er Auseinandersetzungen hatte. Seine Bereitschaft, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen, macht seine Persönlichkeit und seine Musik so unterhaltsam.

Abwechslung und beeindruckende Kollaborationen

Ein Highlight des Albums ist der Track „Feeling“ mit Larry June. Hier zeigt Gibbs eine andere Seite von sich, indem er für den Refrain eine melodischere Gesangslinie wählt, die sich gut mit Larry Junes stoned Flow ergänzt. Die Zusammenarbeit bringt eine interessante Dynamik in das Album, die Gibbs‘ Vielseitigkeit unterstreicht.

„Gas Station Sushi“ ist ein weiteres bemerkenswertes Stück, das Gibbs‘ Gedanken zu den sozialen Missständen in der afroamerikanischen Gemeinschaft verarbeitet. Der Track endet mit einer kraftvollen Aussage über weiße Vorherrschaft und deren schädliche Auswirkungen. The Alchemist unterstützt die Botschaft mit einem stark emotionalen Synthesizer-Sound, der von tiefen Klavierakkorden begleitet wird.

Technische Meisterleistungen und beeindruckende Gäste

Mit „Gold Feet“ featuring JID wird das Album zu einem der Höhepunkte des Jahres. JID glänzt hier mit beeindruckenden Reimschemata und einer technischen Brillanz, die sich nur schwer toppen lässt. Doch auch Freddie Gibbs überzeugt auf diesem Track mit den besten Flows des Albums. Die Zusammenarbeit zwischen Gibbs, JID und The Alchemist ist schlichtweg meisterhaft und hebt „Alfredo 2“ auf ein noch höheres Niveau.

Ein weiteres Meisterwerk

Die Alchemist hat es geschafft, einen Sound zu kreieren, der dem Vorgänger „Alfredo“ sehr ähnelt. Dennoch bleibt jeder Beat spannend und variabel, was einmal mehr die unglaublichen Fähigkeiten des Produzenten unter Beweis stellt. Die minimalistische Auswahl an Features sorgt dafür, dass der Fokus auf den beiden Hauptakteuren, Gibbs und The Alchemist, bleibt, die ihre Rolle als Meister ihres Handwerks erneut unterstreichen.

„Alfredo 2“ ist ein weiteres Meisterwerk in der Zusammenarbeit von Freddie Gibbs und The Alchemist. Es baut auf den Stärken des ersten Teils auf und liefert mehr von dem, was die beiden zu den besten ihrer Zunft macht. Mit diesem Album haben sie erneut bewiesen, warum sie zu den talentiertesten Künstlern im modernen Hip-Hop zählen.

Freddie Gibbs & The Alchemist – „Alfredo 2“ // Spotify:

Freddie Gibbs & The Alchemist – „Alfredo 2“ // apple Music:

Kommentare

Die Kommentare sind geschlossen.