Evidence veröffentlicht „Unlearning Vol. 2“ // Ft. Larry June, Domo Genesis, The Alchemist

Evidence Unlearning 2

Evidence, Rapper und Produzent aus Venice, Kalifornien, kehrt mit Unlearning Vol. 2 zurück. Als Teil der legendären Dilated Peoples wurde er in den 90ern bekannt. Seit 2007 verfolgt er erfolgreich eine Solokarriere und ist seit 16 Jahren fester Bestandteil von Rhymesayers Entertainment (YT). Mit diesem fünften Soloalbum knüpft er direkt an Unlearning Vol. 1 an und setzt auf Weiterentwicklung statt Stillstand.

Evidence Unlearning 2 – Ein Einstieg ohne Energieverlust

Der Opener „Plans Change“, produziert von Sebb Bash, liefert funky Beats und eine klare Botschaft: Evidence verliert keinen Dampf. Direkt darauf folgt „Different Phases“ von Beat Butcha, in dem er bekennt, die „Spielregeln“ nie gelesen zu haben. „Future Memories“ mit Larry June, produziert von The Alchemist, bringt jazzige Wärme, bevor „Outta Bounds“ das Bild vom Künstler zeichnet, der bewusst außerhalb der Linien arbeitet.

Reduktion und Selbstreflexion

„Seeing Double“ verzichtet komplett auf Drums und fordert, Vertrauen aus Liebe zu schenken. Der lo-fi-lastige, selbst produzierte Track „Nothing to See Here“ zeigt Evidence als authentischen Rapper, der keine Rolle spielt. Mit „Define Success“ am Piano definiert er Erfolg aus persönlicher Sicht, während „Stay Alive“ mit Blu davon erzählt, was das Leben am Laufen hält.

Persönliche Verletzlichkeit und Hunger

In „Nothing’s Perfect“ vergleicht er sein Leben mit einer Playlist. „Favorite Injury“ mit Domo Genesis trägt klassischen Chipmunk-Soul und beschreibt eine Ungeduld, die bis zum letzten Atemzug bleibt. C-Lance liefert für „Top Seeded“ minimalistisches Sampling, bevor „Greatest Motivation“ die provokante These aufstellt, dass Hass ein stärkerer Antrieb als Liebe sein kann.

Kreative Partnerschaften und konsequenter Abschluss

Mit „Rain Every Season“ feiern Evidence und The Alchemist als Step Brothers ein Wiedersehen, verbinden Jazz und Boom Bap und sprechen über die dünner werdende Geduld bei ausbleibender Inspiration. „Laughing Last“ erzählt vom Durchhalten gegen Widerstände. Den Schlusspunkt setzt „Dutch Angle“, das mit einem müden Vocal-Sample und einer klaren Ansage endet: Er wird in seiner Stadt nicht in Vergessenheit geraten.

Evidence x Unlearning 2 – Transformation statt Nostalgie

Unlearning Vol. 2 legt den Fokus weniger auf Komfort, sondern auf Veränderung. Evidence nutzt das offene Ende des Vorgängers, um tiefer und instinktiver zu arbeiten. Das Album klingt soulvoller als der Vorgänger, bleibt aber experimentell verwurzelt. Jeder Track wirkt wie ein gezielter Pinselstrich auf einer Leinwand aus Schmerz, Erfahrung und präziser Kreativität.

Evidence – „Unlearning Vol. 2“ // Spotify Stream:

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