Eric Benét – „The Co-Star“: Eine Hommage an die Liebe in all ihren Facetten
Mit „The Co-Star“ liefert Eric Benét ein beeindruckendes Spätwerk, das beweist: Der R&B-Veteran hat weder an Stimmkraft noch an Relevanz eingebüßt. Gleich der Opener „Gaslight“ mit Ari Lennox setzt ein Zeichen. Lennox’ klare Absage an emotionale Spielchen klingt kraftvoll und selbstbestimmt – ein Auftakt, der direkt unter die Haut geht.
Zwischen Nostalgie und Neuanfang
Es sind jedoch die zarten Töne, die das Album dominieren. In „Remember Love“ mit Alex Isley geht es um verlorene Liebe, die dennoch nachhallt. Die sanfte Produktion und die harmonierenden Stimmen lassen Erinnerungen lebendig werden – bittersüß, verletzlich und tief empfunden.
Mit „Can’t Wait“ steigert sich die Intensität. Keri Hilsons sinnlicher Gesang trifft auf Benéts sehnsuchtsvolle Stimme – eine Hymne auf körperliche Nähe. In „Must Be Love“ mit India.Arie wird hingegen die Liebe auf den Prüfstand gestellt. Was ist Liebe wirklich? Der Song gibt keine einfachen Antworten, sondern lässt Raum für Interpretation.
Eric Benét x The Co-Star – Leichtigkeit und Leidenschaft
Das sommerliche „Fly Away“ mit Corinne Bailey Rae bringt Leichtigkeit ins Spiel. Es klingt wie ein Kurzurlaub in der Karibik. Gleich darauf folgt „Something We Can Make Love To“, ein heißer Slow Jam mit Tamar Braxton. Hier treffen zwei Stimmen aufeinander, die Chemie versprühen – ein moderner Bedroom-Classic.
Selbstfindung und Stolz auf die Wurzeln
„Change“, gemeinsam mit Jordin Sparks und Autumn Paige, fordert auf, bei sich zu bleiben – besonders in einer Welt voller Ablenkungen. Persönlich wird es mit „Southern Pride“: Eric Benét verarbeitet darin seine Herkunft aus Mobile, Alabama, und die Geschichte der Great Migration. Judith Hill ersetzt Chaka Khan, doch bringt ihre ganz eigene Stärke ein. Das Ergebnis: ein souliger Rückblick voller Stolz.
Soul, Falsett und organische Arrangements
Tracks wie „More of the Same“ mit Goapele und „Me & Mine“ mit Melanie Fiona unterstreichen Benéts Stärke für intime Klangwelten. Sein unverkennbares Falsett gleitet über butterweiche Instrumentals – hier trifft technisches Können auf emotionale Tiefe.
Mit „Too Soon“, unterstützt vom brasilianischen Trio SalDoce, taucht Benét (Insta) in die Bossa-Nova-Welt ein. Ein rhythmisches Highlight mit viel Charme. „Eres Mi Vida“ mit Pia Toscano rundet das Album mit spanischem Flair ab – eine gefühlvolle Hommage an Liebe und Sehnsucht, die mühelos sprachliche und musikalische Grenzen überwindet.
Eric Benét x The Co-Star – Fazit: Ein Spätwerk mit Vision
„The Co-Star“ ist mehr als ein Kollabo-Album. Es ist ein künstlerisches Statement über Liebe, Herkunft und musikalische Reife. Jede der 13 Nummern ist liebevoll produziert, lyrisch durchdacht und voller Seele. Benét beweist eindrucksvoll, dass er nicht nur Co-Star, sondern Hauptdarsteller seines eigenen musikalischen Universums ist.