Warum Werbung so oft suckt
Hat einer von Euch 39,90 gesehen? Oder das Buch gelesen? Wenn ja, dann wisst Ihr ja jetzt, warum es schlechte Werbespots gibt. Noch eindringlicher wird es jedoch in folgendem „Experiment“ dargestellt:
Im Januar 1984 haben fast 100 Millionen Menschen während des Super-Bowl Finales einen einminüten Werbespot gesehen, der bis heute als einer der einflussreichsten, revolutionärsten Spots aller Zeiten gehandelt wird. Es handelt sich um einen Apple-Spot von Ridley Scott, welcher mit einem Budget von 900.000$ und auf der Idee von Orwells „1984“ basierend gedreht und nur ein einziges Mal ausgestrahlt wurde. Guckt mal:
Mehr als 20 Jahre später bittet man dann eine Gruppe „durchschnittlicher“, werbeunaffiner Menschen, eine Vorproduktions-Version des Spots auszuwerten. Und das ist, was dabei herausgekommen ist:
„Also ich bin ja ein Fan von Allem, wo so Schimpansen drin vorkommen!“. Oh mein Gott! Respect the architect.
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Also ich bin ein Fan von allem mit blonden Frauen…. Und großen Äpfeln…
Uuuuh, Focus groups. Auch sehr schön, wenn auch schon vom Anfang des Jahres:
http://www.youtube.com/watch?v=ku4Ugw0lQ4Q (Stone & Stone: Fire)
Ach und diese Frisur. Schrecklich!
au weia. Das sind alles PC-User ;-)
Das gilt ja nicht nur für Werbung, sondern besonders auch für Kinofilme. Die Schwachmaten, die in Focusgroups-Previews auf die Kärtchen schreiben „das Ende ist zu düster!“ sind verantwortlich für gruselige Studio-Cuts, die dann in die Kinos kommen, weil der Film so dem Mainstream entspricht. Dieselben Schwachmaten sind dann zwanzig Jahre später überglücklich wenn ein „Director’s Cut“ auf DVD erscheint, und wettern gegen die geldgeilen Studiobosse, denen man das minderwertige Kinoprodukt damals zu verdanken habe.
Alles Spacken.
39,90 war einer der amüsantesten Kinofilme die ich dieses Jahr gesehen habe.
Ich habe mich gebogen vor Lachen!
zugegeben, das Wortspiel am Ende zieht bei der 2008er Version nicht … aber die Antworten der Gruppe zeigen schon, woher der Stil von Werbung und noch schlimmer von TV-Programmen kommt. Das Original gehört für mich in die TopTen der besten Werbespots, wie auch der alte Jeverspot … http://www.youtube.com/watch?v=A3p0-Uf2WXU&feature=related
ein paar durchschnittliche rezipientinnen und rezipienten… da weiß man, warum das programm vieler sender so unansehlich ist…
Mächtig theatralisch…
Werber sind doch alles koksnasige, affektierte Blender, die für einen goldenen Nagel ihre Großmutter verkaufen würden. Mit Rabatt.
39,90 :D darf es sonst noch was sein?
Gut ein durchschnittlich talentiertes Schimpansenjunges hätte bessere Verbesserungsvorschläge hinbekommen. Aber habe ich vielleicht entweder den Spot oder Orwell nicht verstanden? Die „1984“- Vision wird doch nur unwesentlich erfreulicher, wenn in Farbe und mit Icube manipuliert wird. Ausserdem hat die ukrainische Hammerwerferin die Glotzen auf dem Flur vergessen.
also, zum thema werbung nervt und vorher nachher, habe ich diesen zitat in eine werbung, 16 jahre später wieder gesehen und mich hochgefreut…
http://www.flickr.com/photos/spanier/2870409380/