Erste Zeugen packen aus: Der Diddy-Prozess wird zur Schlammschlacht
Der Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs geht in die nächste Phase – und was sich im Gerichtssaal abspielt, gleicht einem Albtraum. Am fünften Verhandlungstag wurde deutlich: Für den einstigen Musikmogul sieht es düster aus. Die Eröffnungsrede der Staatsanwaltschaft liest sich wie ein Drehbuch für einen düsteren Thriller – nur dass alles auf wahren Aussagen beruht. Erste Zeugenberichte bestätigen ein Netz aus Gewalt, Kontrolle und sexueller Ausbeutung.
Rassismus-Vorwürfe bei der Jury-Auswahl
Bereits im Vorfeld der Zeugenaussagen kam es zum ersten Eklat. Die Verteidigung warf der Staatsanwaltschaft vor, systematisch schwarze Geschworene ausgeschlossen zu haben. Diese bestritt das und legte dem Richter Erklärungen für jede Ablehnung vor. Das Gericht sah keinen Hinweis auf Diskriminierung. Diddys Team hingegen sprach von einer gezielten Jagd auf ihren Mandanten – wegen seiner Hautfarbe und seines Ruhms.
Fünf Schlüsselzeuginnen sollen Diddy belasten
Insgesamt sind neben der bekannten Sängerin Cassie vier weitere Schlüsselfiguren angekündigt, darunter eine ehemalige Angestellte, Diddys damaliger Produzent Rodney Jones, sowie eine anonyme Ex-Partnerin, die unter dem Namen „Jane Doe“ auftritt. Eine fünfte Frau soll als Augenzeugin ohne eigene Opferrolle aussagen – ihre Identität ist bislang unbekannt. Brisant: Eine der Zeuginnen ist angeblich abgetaucht. Gerüchte über mögliche Bestechung durch Diddy machen die Runde.
Diddy-Prozess – Staatsanwaltschaft lässt die Bombe platzen
In ihrer Eröffnungserklärung zeichnete die Anklage ein erschütterndes Bild: Sean Combs soll über zwei Jahrzehnte hinweg Frauen manipuliert, bedroht und misshandelt haben. Die Schilderungen reichen von gewaltsamen Übergriffen bis zu bizarren „Freak-Offs“, in denen Frauen unter Zwang mit anderen Männern intim werden mussten – während Combs zusah und filmte. Laut Staatsanwaltschaft ließ er Hotelzimmer präparieren, arrangierte Flüge und bezahlte Männer für sexuelle Handlungen.
Besonders verstörend: Diddy soll Cassie geschlagen, eingesperrt und mehrfach erpresst haben. Auch Jane Doe berichtet von psychischem und physischem Missbrauch, bis hin zum gewaltsamen Eindringen in ihre Wohnung. In beiden Fällen soll Combs seine Macht, sein Geld und sein Umfeld genutzt haben, um seine Opfer systematisch zu kontrollieren und zu bedrohen.
Die Verteidigung kontert mit Eifersucht und Geldgier
Diddys Anwälte versuchten, die Anklage als überzogene Darstellung eines gescheiterten Liebeslebens abzutun. Sie beschrieben Combs als erfolgreichen Geschäftsmann mit Ecken und Kanten, nicht aber als kriminellen Strippenzieher. Laut Verteidigung seien Cassie und Jane Doe enttäuschte Ex-Partnerinnen, die aus Eifersucht und Geldgier handelten. Auch Kim Porter wurde ins Spiel gebracht – als angebliches Objekt der Eifersucht.
Doch mit dieser Argumentation tat sich die Verteidigung keinen Gefallen. Sie räumte de facto ein, dass Diddy sich in einigen Situationen „außer Kontrolle“ verhielt – eine riskante Taktik angesichts der zahlreichen Beweise und Zeugenaussagen.
Diddy-Prozess – Erster Zeuge schildert Gewaltszene im Hotel
Dann kam es zur ersten Zeugenvernehmung: Israel Flores, Sicherheitsbeamter eines Luxushotels, berichtete von einer Nacht im März 2016. Er wurde zu einem Notruf gerufen und fand Cassie verängstigt in einer Ecke kauernd – mit einem sichtbaren blauen Auge. Diddy saß regungslos auf einem Stuhl, mit einem Blick, den der Zeuge als „teuflisch“ beschrieb. Im Hotelzimmer befand sich ein weiterer Mann – offenbar Teil eines geplanten „Freak-Offs“.
Laut Flores versuchte Combs, ihn mit einem Bündel Bargeld zu bestechen, damit dieser nichts von dem Vorfall berichtet. Der Sicherheitsbeamte lehnte ab und meldete den Vorfall – eine Entscheidung, die ihm heute vielleicht viel abverlangt, aber nun das Gewicht seiner Aussage unterstreicht.
Ein komplexes Geflecht aus Kontrolle, Macht und Angst
Der Fall Sean Combs wird zum Sinnbild für die dunklen Seiten der Musikindustrie: Ruhm, Macht und Geld als Werkzeuge zur Manipulation und Unterdrückung. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, über Jahre hinweg ein kriminelles System aufgebaut zu haben – mit Angestellten, die halfen, seine Eskapaden zu vertuschen oder gar zu ermöglichen. Zeugenaussagen, Nachrichten und Videobeweise sollen dies untermauern.
Diddy-Prozess Fazit: Diddy am Abgrund
Nach dem fünften Prozesstag ist klar: Dies ist kein einfacher Fall häuslicher Gewalt. Es geht um systematische Misshandlung, Machtmissbrauch und organisierte Ausbeutung. Die Aussagen der Zeugen sind belastend, die Verteidigung wirkt defensiv – und das Bild, das sich von Sean Combs ergibt, ist erschütternd. Die kommenden Tage versprechen weitere Enthüllungen. Ob Diddy diesem Druck standhält, bleibt fraglich. Alles weitere zu diesem Fall bekommt ihr hier. Ich werde versuchen, Euch in dieser Sache tagesaktuell auf dem Laufenden zu halten.