Die Orsons – “Lagerhalle” (Video) + WHUDAT exklusive: Tua’s Jahresrückblick 2012 (Interview)

Endlich darf ich auch mal wieder ein Video der Orsons ankündigen und weil es mein Lieblings-Track des Albums “Das Chaos und die Ordnung” ist, bekommt es ein Einzelposting, hier ist: Lagerhalle. Ein ziemlich melancholischer Track mit einem singenden Tua (das tut er ja recht gerne, wie wir auch schon auf “Horst&Monika” hören durften), der sich langesam aufbaut, eine schöne Melodie mitbringt und ab 0:54 Min. zu einem Tua-typischen elektro-hiphop’oiden Opus aufbricht. Auch inhaltlich wieder Wahnsinn, “Wir waren so hoch oben, wie waren schon drüber hinaus. Unsere Tage vergehen so als gäb’ es sie nicht, wenn man zu lange auf Dinge starrt bewegen sie sich.” – diese Kombination aus zeitgenössischen HipHop-Beats und unendlich tiefgründiger und interpretationsfähiger Lyrik, vorgetragen von vier sympathischen, intelligenten und selbtironischen Menschen – das ist der verdammte Deutschrap den ich hören will, das ist große Kunst! Und weil wir Fans sind, haben wir Tua gebeten, uns seinen musikalischen Jahresrückblick zukommen zu lassen, und den gibt es – genau wie das Video – nach dem Jump:



Tua, was war die musikalische Überraschung für Dich im letzten Jahr?

Village! Dieser Typ aus Rumänien bastelt wunderschöne 808-lastige Bass-Tracks, hin-und-her gepitchede Stimmfetzen aus R’n’B Songs die mir im Original noch die Galle zur Nase herausgetrieben haetten treffen hier auf große Produktionsskills. Teilweise cheesy Sounds (Trance-mäßige Arpeggios und Pads zb) werden hier ganz selbstverstandlich so cool eingesetzt, dass sie absolut klar gehen. Super. Anspieltip: “Dive”

Und was war Deine persönliche, musikalische Enttäuschung in 2012?

Das war die Flosstradamus Total Recall EP. Da sieht man, wohin es ganz schnell mal einen Salto mortale machen kann, wenn man zu eklige Sounds benutzt. Finsterste Eurotrash-Assoziationen kommen da bei mir hoch, zusammen mit oben genannter Galle (nasal). Dabei hatte ich bei den Jungenz hohe Erwartungen, denn sie können’s eigentlich. Sowieso ist Trap leider schon vom amerikanische Lazersoundnasengallenvirus befallen. RIP Trap 2012. Gruß, die Trendsau.

Und Deine Top 10? Was waren Deine musikalischen Highlights im vergangenen Jahr?

Die Platzierung ist nicht unbedingt wertend gemeint. Keine Ahnung, was jetzt genau am wichtigsten war.

1. ViLLAGE
Siehe oben. Irgendwann entdeckt und hangengeblieben. Bin gespannt, was da passiert.

2. Jakwob – The Prize
Eines Tages flatterte per Twitter ne Nachricht von Jakwob bei mir rein. Er gab mir Props fur meine Mucke. Cool dachte ich, denn den Namen hatte ich schon mal gehort, nämlich bei seinem Ellie Golding – Stary eyes RMX. Lange Zähne, kurzes Kinn: Ich hab mich artig bedankt und mir sein aktuelles Zeug angehort. Hoere da: Richtig geil und leider hierzulande vollig untergegangen. Teilweise Poststep (turn to stone), teilweise ziemlich poppig (sailing feat roses gabor), aber fast immer super.
Jetzt aber die beste Nachricht: Hier gibts das Ding höchst bossmäßig umsonst zum Download!

3. SOHN
Checkt z.B. “The Wheel”. Da gehts 2013 schwerstens rund, prophezeie ich.

4. Baauer
Trap vom Feinsten und trotz Amerika bis jetzt ohne Ekelfaktor. Skills pur. Hat beim Auflegen dieses Jahr nie gefehlt.

5. Maschinedrum
Wunderbar nervöse, eigenartige Mucke. Toll.

6. Andy Stott
Der kongenial dystopische, aber etwas mehr technobeeinflusste Burial. Wow. Dieser Vergleich wird ihm sicher nicht gerecht, aber anders kann ich ihn jetzt nicht einführen.

7. Ghost Loft – Seconds
Komischer Track, auf dem ich hängengeblieben bin. Wenn die Stimme reinkommt freu ich mich jedes mal. Gefunden hab ich das bei Majestic Casual, die (= Bloggerin), wie ich erfreut feststellen durfte, aus Deutschland kommt. Tolle Selektion übrigens, für alle Freunde des gepflegten Geschlechtsakts.

8. Chilly Gonzales
Solopiano 1&2. Größter. Punkt.

9. James Vincent mcMorrow – Early in the morning
Wie auch Gonzales eher ein Stück weg von der Elektronik. Dieses Singer-songwriter-Album vom Dezember letzten Jahres hab ich vor allem im Sommer echt gern gehört. Eignet sich perfekt zum Autofahren, über staubige Strassen, der roten Sonne entgegen (ufff). Geben Sie sich dieses!

10. the XX – Angels
Fieser Ohrwurm. Jamie XX ist auch ein krasser.

Vielen Dank, Tua! Wir sind am 9.2. übrigens geschlossen in Hamburg (Kendrick Lamar!) und wir wissen, dass Ihr da irgendwo auflegt. Wir wär’s mit ein paar gepflegten Bierchen, die Herren?! Holla at us und so. Und hier jetzt das Video, “Lagerhalle” – biddeschöyn:

Clip:

Kommentare

3 Antworten zu “Die Orsons – “Lagerhalle” (Video) + WHUDAT exklusive: Tua’s Jahresrückblick 2012 (Interview)”

  1. tarek sagt:

    best man!
    best band!
    geiles video, wer hat das produziert?

  2. Stefan sagt:

    Sehr geil!

  3. Anton sagt:

    @tarek: @tarek: TUA!!! :D

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