Kritik an PayPal: Über Kontosperrungen, hohe Gebühren und mangelhaften Datenschutz
Im Allgemeinen gilt PayPal als schnelle und einfache Lösung für Online-Zahlungen. In der Realität ist die Zahlungsmethode aber nicht unbedingt die beste. Es gibt viele andere Dienste, die weitaus mehr Vorteile bieten – und die Kritik an PayPal wird immer lauter. Warum PayPal mittlerweile einen so schlechten Ruf hat, haben wir uns in diesem Artikel genauer angesehen.
Plötzliche Kontosperrungen lassen Händler verzweifeln
Anwälte berichten, dass es immer wieder zu Kontosperrungen bei PayPal kommt, aufgrund derer sich ebay-Verkäufer an Kanzleien wenden. Ist das Konto erstmal gesperrt, können keine weiteren Geschäfte abgewickelt werden. Auch Geld kann nicht mehr abgehoben werden. PayPal selbst gibt dazu keine hilfreichen Auskünfte. Das Geld bleibt auf dem PayPal-Konto, Käufer kommen nicht an ihr Geld, und PayPal schweigt. Außerdem nehmen sie es auch mit dem Datenschutz nicht allzu genau. Laut dem Bundesdatenschutzgesetz §35 ist Paypal in Deutschland eigentlich dazu verpflichtet die Kundendaten nach einer Schließung des Kontos zu löschen. Paypal weigert sich jedoch dies zu tun und begründet dies mit Betrugsversuchen. Da entscheidet man sich gern für eine Alternative, obgleich PayPal eigentlich auch viele Vorteile hat: Das Zahlungsmittel ist in Deutschland und auch international sehr anerkannt und wird gern genutzt, viele Käufer vertrauen auf die Bezahlmethode.
Für Verkäufer ergibt sich ein Dilemma, denn nicht immer können sie auf PayPal verzichten – aber das Risiko plötzlicher Sperrungen bleibt. Die einzige Hoffnung: So plötzlich, wie die Sperre verhängt wurde, wird ein Konto dann manchmal auch wieder freigegeben. Wenn möglich, sollten sich Händler aber besser für alternative Zahlungsmethoden entscheiden. Denn eine plötzliche Kontosperrung sorgt nicht nur für einen riesen Schreck, sondern kann auch die Existenz bedrohen. Dass beim Kundendienst dann nur dürftige Auskünfte auf die Händler warten, lässt das Vertrauen in den Bezahldienst zusätzlich schwinden.
Kritik an übermäßigem Glücksspiel durch PayPal-Überweisungen
Im Jahr 2019 stand PayPal in Großbritannien vermehrt in der Kritik, weil es problematischen Spielern erlaubte, viele tausend Euro pro Tag in Online Casinos zu verspielen. Glücksspielbehörden und einzelne Abgeordnete forderten das Zahlungsunternehmen dazu auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden. Der britische Politiker Tom Watson äußerte sich ähnlich: PayPal sei dafür zuständig, Anzeichen für problematisches Glücksspiel zu erkennen und zu verhindern, dass Spielsüchtige durch PayPal in der Lage seien, sich zu verschulden.
PayPal macht Geldtransfers denkbar einfach. Der Account ist schnell erstellt, eingeloggt wird sich in den Casinos über eine E-Mail-Adresse und ein Passwort. Das PayPal-Konto wird dann mit dem Bankkonto oder der Kreditkarte verknüpft. Sollte kein Geld mehr auf dem Konto sein, kann die Kreditkarte belastet werden – und das Konto schnell ins Minus rutschen. PayPal reagierte auf diese Vorwürfe und nahm die Vorfälle nach eigenen Angaben sehr ernst. Wieso man sich letztlich wirklich aus dem Glücksspielgeschäft zurückgezogen hat, bleibt offen. Aber auch in Deutschland wurde viel Druck auf PayPal ausgeübt. Mittlerweile hat sich das Unternehmen aus dem Glücksspielgeschäft zurückgezogen. In deutschen Casinos findet man PayPal nicht mehr als Bezahlmethode. Für Spieler gibt es aber diverse Alternativen. Auf Vergleichsportalen wie NeueCasinos24 finden sich viele andere schnelle und unkomplizierte Zahlungsmethoden, die ähnlich wie PayPal funktionieren. Glücksspiele im Internet besser zu regulieren, bleibt also auch in diesem Jahr ein Thema – allerdings ohne den Bezahldienst PayPal, denn dieser ist nicht mehr Teil der deutschen Glücksspielwelt.
Gebührenanstieg bei Transaktionen
PayPal argumentierte Ende 2021 mit dem Brexit und verkündete, dass einige Transaktionen teurer werden würden. Der Zahlungsverkehr zwischen EU-Ländern und Großbritannien ist von den Neuregelungen betroffen. Die erhöhten Kosten gelten nicht nur für Händler, sondern auch Kunden. Aus einer Zahlungsübersicht geht ein Preisanstieg von 1,29 Prozent hervor. Zuvor lag die Gebühr bei 0,5 Prozent. Schaut man sich Transaktionen in andere Länder an, sind die Gebühren sogar noch höher: Außerhalb der Europäischen Union veranschlagt PayPal eine Gebühr von 1,99 Prozent des zu zahlenden Betrags.
PayPal sagte, dass der Blick auf die Gebührenliste bei Händlern für mehr Klarheit sorgen dürfte. So können Werte und Preise leicht verglichen werden. Ob die Händler das in der Realität so unterschreiben würden, bleibt aber zweifelhaft. Zu beobachten ist, dass sich immer mehr kleine Händler aus dem EU-Geschäft zurückziehen. Seit dem Brexit sind die Kosten deutlich angestiegen, weshalb man den EU-Export vermehrt aufgibt. Dabei ist PayPal dann nicht der einzige Anbieter, der einen Gebührenanstieg angekündigt hat. Auch im Hause MasterCard und Visa fallen seit Oktober 2021 höhere Gebühren bei Überweisungen an.
Datenschutz in der Kritik
Bedenken, was den Datenschutz angeht, gibt es bei vielen Bezahldiensten. Auch PayPal bleibt davon nicht verschont. Immer wieder gibt es Gespräche um die Datensammlung: Weltweit landen die Kundendaten auf verschiedenen Servern, darunter auch in den Vereinigten Staaten. An wen das Unternehmen Daten weitergibt und was genau mit den gesammelten Daten geschieht, ist bis heute nicht ganz klar.
Schaut man in die Datenschutzgrundsätze des Konzerns an, dann räumt man sich hier das Recht ein, Kontoinformationen an Dritte weiterzugeben. Zu den sogenannten Dritten gehören Wirtschaftsprüfer und Banken, aber auch Marketingpartner, Analysedienste und einige andere Unternehmen, denen man seine Daten vielleicht nicht einfach so auf dem Silbertablett servieren möchte. Tatsächlich verstößt das Unternehmen sogar gegen das europäische Datenschutzecht. Denn Daten dürfen eigentlich nur weitergegeben werden, wenn Verbraucher ausdrücklich zugestimmt haben. Das ist bei dem Bezahldienst aber nicht der Fall, denn Verbraucher haben gar nicht die Möglichkeit, der Weitergabe vorab zu widersprechen. Erklärt man sich nicht dazu bereit, die Regeln zu akzeptieren, kann das Konto nur gelöscht werden.