Big K.R.I.T. – „Dedicated to Cadalee Biarritz“ – Rückkehr zu den Dirty-South-Wurzeln

Big K.R.I.T. Biarritz

Big K.R.I.T. zählt zu den spannendsten Rappern und Produzenten aus dem amerikanischen Süden, weil er seit seinen frühen Mixtapes zwischen Soul, Southern Rap und spiritueller Selbstfindung pendelt, ohne seinen eigenen Klang jemals zu verraten. Mit Dedicated to Cadalee Biarritz erscheint nun sein mittlerweile fünfzehntes Mixtape und zugleich der Auftakt zu einer neuen Serie, die den Künstler zu seinen Ursprüngen zurückführt und, wie man bereits nach wenigen Minuten spürt, ein echtes Bekenntnis zur eigenen Identität darstellt. Viele Fans hoffen seit Jahren auf eine Rückbesinnung auf diese Zeit und genau hier setzt dieses Tape an, weil es einen selbstbewussten und deutlich hungrigeren K.R.I.T. präsentiert, der sich nicht länger der Radiotauglichkeit anpasst.

Vom XXL Freshman zur Independent-Ikone

Big K.R.I.T. schaffte seinen Durchbruch im Jahr 2010, nachdem „K.R.I.T. Wuz Here“ zu viel Aufmerksamkeit führte und ihm den Platz im XXL Freshman Class 2011 bescherte. Anschließend erschienen „Live from the Underground“ und das ambitionierte Cadillactica, bevor er mit dem eigenen Label Multi Alumni den Schritt in die Unabhängigkeit wagte. Sein Doppelalbum „4eva is a Mighty Long Time“ gilt vielen bis heute als eines der stärksten Releases der 2010er-Jahre, während spätere Projekte teilweise zu glatt ausfielen, weil sie sich stärker an vermeintlichen Mainstream-Sound anlehnten. Genau diese Phase scheint nun abgeschlossen, denn sein neues Mixtape spricht eine deutliche Sprache.

Big K.R.I.T. x Dedicated to Cadalee Biarritz – Cadalee Radio, Old News und Gotta Do It

Das Tape eröffnet mit einem kurzen Radiokonzept, bevor Old News und Gotta Do It direkt an die kraftvolle Dirty-South-Ästhetik anknüpfen. K.R.I.T. sampelt, produziert und rappt selbstbewusst und setzt auf Hi-Hats, warme Bässe und diese vertraute Mississippi-Schwere, die seine Musik immer auszeichnete. Auffällig ist der etwas futuristische Touch, der zwischendurch an Cloud Rap erinnert, jedoch niemals die organische Grundidee verwässert.

Houston-Vibes, Zapp-Twist und eine aufgeräumte Mitte

Im mittleren Teil des Tapes zeigt K.R.I.T., wie vielfältig Dirty South im Jahr 2025 klingen kann. Hi Def flirtet mit einem elektronischen Funk-Twist, der entfernt an Zapp erinnert, während The Mileage den klassischen Cruising-Sound weiterführt. Besonders interessant wird es mit Songs wie Not in the Whip, in denen K.R.I.T. politische Statements bewusst meidet, doch seine Haltung deutlich spürbar macht.

Jazz, Roy Ayers und ein großes Finale für Houston

Im letzten Drittel des Tapes fächert Big K.R.I.T. die gesamte Kulturgeschichte des Südens auf. So Far So Good verneigt sich vor Roy Ayers, während Precious Metal den legendären DJ Screw würdigt. Dazu kommen Gastbeiträge von Karlous Miller, Killa Kyleon, Lil’ Keke, Paul Wall, Propain, Slim Thug und Z-Ro, die im finalen Stück Celebrate the Line den perfekten Houston-Posse-Moment beschwören.

Fazit | tl;dr

Mit Dedicated to Cadalee Biarritz gelingt Big K.R.I.T. (Youtube) eine Re-Kalibrierung seiner künstlerischen Identität, die seine treuen Fans regelrecht feiern dürften, weil er kompromisslos den Weg zurück zur eigenen Vision geht. Dieses Tape atmet Geschichte, Moderne und die unerschütterliche Würde des Südens. Man darf gespannt sein, wohin die Cadalee-Reihe noch führt, doch dieser Auftakt vermittelt ein Gefühl von echter Rückkehr.

Big K.R.I.T. – „Dedicated to Cadalee Biarritz“ // Spotify:

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